Am 25. September 2025 veröffentlichte die UNESCO ihren ersten Bericht, der sich speziell auf Homeschooling konzentriert und den Titel „Homeschooling durch eine Menschenrechtslinse“ trägt. Die Studie untersucht, wie häusliche Bildung mit dem internationalen Rahmen des „Rechts auf Bildung“ interagiert. Auf den ersten Blick wirkt das Dokument neutral und beschreibend – aber ein genauerer Blick offenbart ein klares Plädoyer für eine stärkere staatliche Regulierung und Aufsicht des Homeschooling.
Obwohl das Völkerrecht Homeschooling nicht explizit behandelt, behauptet der Bericht, dass der Staat verpflichtet ist, die Bildungsqualität in allen Bereichen zu gewährleisten – auch in Privathaushalten. Er erkennt das Recht der Eltern an, die Art und Weise zu wählen, wie ihre Kinder unterrichtet werden, verbindet dieses Recht aber unmittelbar mit der Pflicht des Staates, Mindeststandards und Rechenschaftspflicht durchzusetzen.
Der Bericht signalisiert mehrere Bedenken hinsichtlich des Homeschooling-Umfelds: Er stellt in Frage, ob Privathaushalte Themen wie Sexualkunde, kulturelle Vielfalt, Staatsbürgerbildung und soziale Durchmischung zuverlässig behandeln können. Er hebt ein wahrgenommenes Risiko hervor, dass Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, möglicherweise „Erfahrungen“ verpassen, die für die Teilnahme an der Gesellschaft als wesentlich erachtet werden.
Eine der auffälligsten Empfehlungen ist die obligatorische Registrierung von Homeschoolern (wo dies noch nicht der Fall ist), verbunden mit einer regelmäßigen Bewertung der Lernergebnisse und sogar Hausbesuchen oder Inspektionsrechten in extremen Fällen. Es wird vorgeschlagen, dass Staaten durch die Registrierung und Inspektion „Qualitätsstandards“ auch in der privaten, häuslichen Bildung sicherstellen können.
Aus der Sicht der Elternrechte wirft der Bericht rote Flaggen auf: Homeschooling wird weniger als ein Recht denn als ein bedingtes Privileg behandelt – das nur so lange gewährt wird, wie es den staatlich definierten Normen entspricht. Die Freiheit der Eltern, die Bildung ihrer Kinder zu gestalten, wird somit den staatlichen Kriterien der Gleichheit, Inklusion, Nichtdiskriminierung und des sozialen Zusammenhalts untergeordnet.
Kurz gesagt: Während der Bericht die Möglichkeit des Homeschooling zu feiern scheint, ist seine zugrunde liegende Botschaft, dass Regierungen die Kontrolle über risikofreie, inklusive und sozial akzeptierte Bildungsergebnisse auch zu Hause sicherstellen müssen. Für Familien, die aus Gründen des Glaubens, der Werte oder der Tradition Homeschooling betreiben, stellt dies eine Herausforderung für die Autonomie ihrer Bildungswahl dar.
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