Einem Briten wurde ein Bußgeld auferlegt, weil er innerhalb einer sogenannten Sicherheitszone rund um eine Abtreibungsklinik in Gedanken für seinen verstorbenen Sohn gebetet hat.
Der Familienvater und Armeeveteran Adam Smith-Connor hatte sich am 24. November 2022 nahe der Abtreibungsklinik des British Pregnancy Advisory Service in Bournemouth aufgehalten, wo er für seinen verstorbenen Sohn beten wollte. Dieser hatte bei einer Abtreibung vor über zwei Jahrzehnten dort sein Leben verloren.
Smith-Connor hatte sich an besagtem Tag mit dem Rücken zur Klinik gestellt und in Gedanken für seinen Sohn gebetet. Gegenüber kommunalen Beauftragten für Sicherheit, die ihn auf seinen Aufenthalt nahe der Klinik ansprachen, gab er an, dass er für seinen verstorbenen Sohn bete. Die Beauftragten erklärten daraufhin, dass er gegen die Auflagen der Sicherheitszone rund um die Abtreibungsklinik verstoße und legten ihm ein Bußgeld auf.
Die sogenannten Sicherheitszonen verbieten alle Tätigkeiten oder Versuche, Zustimmung oder Ablehnung im Hinblick auf Abtreibungen auszudrücken. Dazu gehören unter anderem „graphische, mündliche oder schriftliche Mittel, Gebete oder Beratung“, ferner auch religiöse Handlungen wie das Lesen der Bibel oder das sich Bekreuzigen.
Smith-Connor wird von ADF UK, der lokalen Zweigstelle von ADF International, in dem vorliegenden Fall der religiösen Diskriminierung rechtlich unterstützt.
„Niemand sollte für seine Überzeugungen kriminalisiert werden – vor allem dann nicht, wenn er diese Überzeugungen im Stillen, in der Privatsphäre seiner eigenen Gedanken, zum Ausdruck bringt. Genau wie im Fall von Isabel Vaughan-Spruce im letzten Monat könnte Adam nun strafrechtlich verfolgt werden, weil er innerhalb einer Zensurzone Gedanken hegt und diese Gedanken im Gebet zu Gott trägt. Die rasche Verbreitung von Anordnungen, die Freiwillige wie Adam und Isabel kriminalisieren, sollte ein Weckruf für alle sein, die Meinungsfreiheit – auch Gedankenfreiheit – schätzen, unabhängig von ihren Ansichten über Abtreibung“, sagte Jeremiah Igunnubole, Rechtsberaterin von ADF UK.
Im Hinblick auf die Situation kommentierte Smith-Connor:
„Vor 22 Jahren habe ich meine Ex-Freundin zu einer Einrichtung gefahren und für ihre Abtreibung bezahlt. Das war ein entscheidender Moment in meinem Leben. Die Folgen meines Handelns an diesem Tag haben mich Jahre später wieder eingeholt, als mir klar wurde, dass ich meinen Sohn Jacob durch eine Abtreibung verloren hatte, für die ich bezahlt hatte. Vor kurzem stand ich vor einer ähnlichen Einrichtung und betete zu Gott für meinen Sohn Jacob, für andere Babys, die ihr Leben durch eine Abtreibung verloren haben, für ihre trauernden Familien und für das Personal der Abtreibungsklinik.“
„Ich hätte mir nie vorstellen können, in der Lage zu sein, eine Vorstrafe zu riskieren, weil ich still bete. Früher habe ich im Rahmen meiner medizinischen Ausbildung bei der Armee bei Abtreibungen im Krankenhaus assistiert, aber jetzt bete ich für diejenigen, die Abtreibungen vornehmen, weil ich weiß, wie schädlich Abtreibung für Frauen und Familien ist und dass jedes einzelne Menschenleben wertvoll ist – egal wie klein es ist. Vor allem aber bewegt mich das Schicksal meines Sohnes Jacob zu beten“, so der Familienvater.
Ende Dezember war bereits Isabel Vaughan-Spruce, Mitarbeiterin einer britischen Lebensschutzorganisation, wegen stillen Betens vor einer Abtreibungsorganisation festgenommen worden (IFamNews hatte berichtet). ADF UK übernimmt auch in diesem Fall die rechtliche Unterstützung.
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