Last updated on Januar 25th, 2023 at 04:36 am
Die britische Polizei hat Ende Dezember eine Lebensschützerin festgenommen, weil diese nahe einer Abtreibungsklinik still gebetet hatte.
Isabel Vaughan-Spruce, Direktorin der britischen Lebensschutzorganisation UK March for Life, hatte sich nahe einer Abtreibungsklinik in Kings Norton, Birmingham, auf einer öffentlichen Straße aufgehalten. Die Polizei war von Passanten gerufen worden. Diese hatten den Verdacht geäußert, Vaughan-Spruce würde in ihren Gedanken beten.
Von der Polizei dazu befragt, hatte die Lebensschützerin gesagt, dass sie möglicherweise still gebetet habe. Daraufhin war sie festgenommen worden. Denn Vaughan-Spruce hatte sich in einer von der Stadt Birmingham verhängten Verbotszone aufgehalten, in der das Versammeln bzw. Beten für den Lebensschutz untersagt ist.
„Es ist entsetzlich ungerecht, dass ich durchsucht, verhaftet, von der Polizei verhört und angeklagt wurde, nur weil ich in der Privatsphäre meiner eigenen Gedanken gebetet habe. Zensurzonen geben vor, Belästigungen zu verbieten, was bereits illegal ist. Niemand sollte jemals belästigt werden. Aber was ich getan habe, war alles andere als belästigend – ich habe meine Gedankenfreiheit, meine Religionsfreiheit in der Privatsphäre meines eigenen Geistes ausgeübt. Niemand sollte dafür kriminalisiert werden, dass er in einem öffentlichen Raum im Vereinigten Königreich denkt und betet“, sagte Isabel Vaughan-Spruce nach ihrer Verhaftung wegen des stillen Gebets.
Die Zensurzonenregelung, der Vaughan-Spruce zum Opfer gefallen ist, soll bald landesweit umgesetzt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf hat bereits das britische Unterhaus passiert (IFamNews hatte berichtet).
Jeremiah Igunnubole, Rechtsbeistand der Menschrechtsorganisation ADF International, die Vaughan-Spruce in dem vorliegenden Fall unterstützt, kommentierte die Verhaftung:
„Eine reife Demokratie sollte in der Lage sein, zwischen kriminellem Verhalten und der friedlichen Ausübung von verfassungsmäßig geschützten Rechten zu unterscheiden. Isabel, eine Frau mit gutem Charakter, die sich unermüdlich für ihre Gemeinschaft eingesetzt hat, indem sie hilfsbedürftige Frauen und Kinder unterstützte, wurde nicht besser behandelt als ein Gewaltverbrecher. Die jüngste Zunahme von Schutzzonengesetzen und -anordnungen ist ein Wendepunkt in unserem Land. Wir müssen uns fragen, ob wir ein wirklich demokratisches Land sind, das sich für den Schutz der friedlichen Ausübung des Rechts auf Meinungsfreiheit einsetzt. Wir laufen ernsthaft Gefahr, gedankenlos in eine Gesellschaft zu schlafwandeln, die die ‚Tyrannei der Mehrheit‘ akzeptiert, normalisiert und sogar fördert.“
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