„Do-it-yourself“-Abtreibung in Zeiten des Coronavirus

USA, Kanada, Argentinien: Blutige Todesmaschinerie ist durch nichts aufzuhalten.

Pillola

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Last updated on Mai 28th, 2020 at 04:08 am

Im Kampf gegen CoViD-19 stehen anscheinend alle auf derselben Seite, die ganze Welt ist sich einig und verfolgt ein gemeinsames Vorgehen: Abtreibung ist ein unerlässlicher und dringender medizinische Eingriff, der in keinster Weise durch die Pandemie aufgehalten werden kann. Es scheint genau der richtige Zeitpunkt zu sein, um aufs Gaspedal zu treten und die Zugangsbedingungen weiter zu lockern und den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch – auch über Facebook – zu verbreiten.

„iFamNews“ erfüllt nach wie vor seine Aufgabe, Zeugnis abzulegen und Informationen zu sammeln, gerade jetzt in einer Zeit, in der Schwangerschaftsabbrüche – die im Jahr 2019 häufigste Todesursache weltweit – mehr Menschenleben kosten als das Coronavirus.

Hawaii: Abtreibung per Videokonferenz

Aus Hawaii stammt die Geschichte von Ashley Dale: Während ihre dreijährige Tochter neben ihr spielt, fällt Ashley per Videokonferenz mit einem 200 Meilen entfernten Arzt die Entscheidung, ihr zweites Kind loszuwerden. Und das nicht etwa, weil sie kein weiteres Kind will, sondern wegen „der Konstellation des nunmehr verflossenen Freundes“. Die Lösung ist simpel: Mit dem Programm TelAbortion, das „dabei ist, so schnell wie möglich in neue Staaten zu expandieren“, erhält die Frau nach einer Videoberatung mit einem „ausgebildeten Arzt“ die Pillen per Post und kann sie alleine zuhause einnehmen. Angesichts des Coronavirus-Ausbruchs hat diese Praxis ein exponentielles Wachstum verzeichnet. So hat TelAbortion bis zum 22. April bereits 841 Pakete mit Abtreibungspillen verschickt, d.h. mehr als 600 durchgeführte Abtreibungen sind bestätigt und 216 weitere Fälle befinden sich noch in der Follow-Up-Phase. Eine derart rasche Verbreitung dieser abnormen Praxis in den USA hat republikanische Senatoren dazu veranlasst, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der Abtreibung per Telemedizin verbietet.

Kanada: Abtreibung hat Priorität vor Krebs

Nicht allzu weit entfernt, im kanadischen Ontario, werden in Krankenhäusern weiterhin Abtreibungen vorgenommen, während Herz- oder Tumoroperationen aufgeschoben wurden. Wie kann es sein, dass die Verletzung des „Rechts“ der Frau – umgehend über das Leben, das sie in sich trägt, zu verfügen – undenkbar ist, während der Gesundheitsminister gezwungenermaßen zugeben muss, dass mindestens „35 Menschen gestorben sein könnten, weil sie nicht rechtzeitig am Herzen operiert wurden“? Es ist nicht möglich, Operationssäle freizugeben sowie Ärzte und Anästhesisten von der dringenden Durchführung von Schwangerschaftsunterbrechungen freizustellen, damit sie sich anderen medizinischen Eingriffen widmen können: wir sprechen hier von „etwa 52.700 abgesagten oder verschobenen Operationen“. Nach Angaben von LifeSiteNews werden Termine für Abtreibungen genau so wie vor der Pandemie vergeben. Zudem werden Schwangerschaftsabbrüche auch bei Frauen durchgeführt, die positiv auf CoViD-19 getestet wurden, was augenscheinliche Risiken für das medizinische Personal und die gesamte Krankenanstalt mit sich bringt.

Tatsächlich führt ein nicht näher beschriebenes Krankenhaus in Ontario wöchentlich eine Vielzahl von Abtreibungen durch, gleichzeitig „hat es die Anzahl der Operationen bei Brust-, Darm-, Leber- und Hautkrebs erheblich reduziert“. Die maximale Wartezeit für einen Schwangerschaftsabbruch beträgt zwei Wochen, während Krebspatienten unbegrenzt lange warten dürfen. Die Campaign Life Coalition, Kanadas Pro-Life- und Pro-Familien-Vereinigung, äußert sich empört darüber, dass „Abtreibungen […] Vorrang vor echten medizinischen Behandlungen haben“. Ferner stellt sie die Frage, ob die Regierung mit dieser Politik tatsächlich „Frauen mit Brustkrebs sagen will, dass ihre Operationen weniger ‚dringlich’ sind als die Eingriffe an Frauen, die das in sich heranwachsende Kind töten wollen“.

Argentinien: Abtreibung als Nacht-und-Nebel-Aktion

Wie The Time berichtet, hilft die argentinische Universitätsprofessorin Ruth Zurbriggen in ihrer Freizeit „anderen Frauen, Abtreibungen in einem Land vorzunehmen, wo solche nur unter bestimmten Umständen legal sind“. Das Coronavirus hat sie sicherlich nicht von ihrem „Zeitvertreib“ abgehalten, ihr jedoch bedauerliche Unannehmlichkeiten bereitet: Die Frauen sitzen aufgrund der Ausgangssperre, die das Ausbreiten der Epidemie verhindert, zu Hause fest und so können viele von ihnen nur nachts telefonieren, damit ihre Partnern und Familien sie nicht hören. Aus diesem Grund verzichtet Ruth – Gründerin einer Vereinigung namens Socorristas en Red, die über 500 „Pro-Choice“-Aktivistinnen in ganz Argentinien vereint – auf ihre Nachtruhe und „hilft“ Frauen dabei, sich aus dem Gesundheitssystem herauszuwinden, welches Abtreibung nur im Fall von Vergewaltigung oder bei bestehendem „Gesundheitsrisiko für die Mutter“ zulässt. Ziel der Vereinigung ist es trotz restriktiver Gesetze die Zahl der Abtreibungen im Land zu erhöhen.

Aus der Epidemie ergeben sich insofern Schwierigkeiten, als medizinisches Personal nicht für Abtreibungen zur Verfügung steht, weil es für Covid-Notfälle eingesetzt wird, als auch aufgrund der geltenden Reise- und Ausgehbeschränkungen. Dies erschwert auch die Durchführung heimlicher Abtreibungen, in Argentinien sind schätzungsweise nur 20-25% der durchgeführten Abtreibungen legal. Da sind also Ruth und ihre „Helferinnen“ im Einsatz, um Frauen im Lockdown davon abzubringen, ihre Schwangerschaft durch improvisierte Methoden zu unterbrechen. Dies erfolgt keinesfalls, indem sie die unerwartet schwangere Frau in ihrer Unsicherheit begleiten, sondern indem sie „einen Video-Chat mit einem ‚Begleiter’ organisieren […], welcher der Schwangeren Ratschläge gibt, wo und wie diese einen Arzt aufsuchen kann, der ihr Misoprostol verschreibt“. Die Aktivistinnen helfen der Frau dann bei der Einnahme der Abtreibungspille und bieten ihr wertvollen „emotionalen Beistand“ an. Auch sie sind auf Facebook aktiv, denn keiner Frau soll die „bestmögliche Information“ vorenthalten werden, wie man ein Kind loswird.

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