Kinderlose Menschen sind allgemein liberaler, Menschen mit Kindern tendieren dazu, konservativ zu sein. Das belegt ein jüngste Studie, wie The Guardian berichtet.
Die Studie wurde an der University of Pennsylvania (USA) durchgeführt und zeigt, dass „konservativ sein“ weniger mit Altern und mehr mit Kinderbekommen zu tun hat.
Die Studie bietet möglicherweise eine neue Sichtweise auf den in vielen Ländern zu beobachtenden Rückgang der Geburtenrate. „Ich denke, das könnte zur Liberalisierung in diesen Ländern beitragen“, sagte Dr. Nick Kerry, ein Mitarbeiter der Studie, und fügte hinzu, dass Länder, die Abtreibungen verbieten auch Konservatismus im Land stärkten.
In der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B berichten Kerry und Kollegen, wie in einem Experiment 376 Universitätsstudenten in den USA in zwei Gruppen aufgeteilt wurden.
Der einen Gruppe wurden Bilder von Haushaltsgegenständen gezeigt und sie wurde gebeten, darüber zu sprechen, wie sie einen solchen Gegenstand benutzen könnte, während die andere Gruppe Bilder von Kindern gezeigt bekam und gebeten wurde, über mögliche Namen und positive Interaktionen nachzudenken. Beide Gruppen füllten dann eine Umfrage über ihre Ansichten zu Themen wie Abtreibung und traditionelle Ehe aus.
Das Team fand heraus, dass die Teilnehmer, die sich die Zeit mit einem Kind vorstellten, sozial konservativere Antworten gaben als diejenigen, die an Haushaltsgegenstände dachten, obwohl dies nur für diejenigen galt, die sich intensiv mit der Vorstellungsübung beschäftigten.
Und während der soziale Konservatismus mit dem Alter zunahm, verschwand dieser Zusammenhang, sobald die Elternschaft berücksichtigt wurde.
Die Ergebnisse des Teams wurden durch eine Analyse von Daten aus dem World Values Survey gestützt, die über einen Zeitraum von 40 Jahren erhoben wurden und 426.444 Teilnehmer in 88 Ländern umfassten.
In einigen wenigen Ländern, darunter Indien und Pakistan, war die Elternschaft jedoch nicht mit einer konservativeren Einstellung verbunden – ein Ergebnis, das laut Kerry deutlich macht, dass das Kinderkriegen nur ein Faktor ist, der die gesellschaftlichen Werte beeinflussen kann.
Kerry sagte, dass es zwar eine Fülle von Forschungsergebnissen über Elternschaft und ihre Auswirkungen auf Kinder gebe, aber weit weniger über die Auswirkungen der Elternschaft selbst.
„Ich denke, dass Untersuchungen wie diese zeigen, dass, wenn sich Ihre Motivationen, Ihre Ziele und Prioritäten ändern, dies Ihre allgemeinen Werte beeinflusst“, sagte er.
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