Malta will Abtreibungen bei Gesundheitsgefahr der Mutter erlauben
Welche Fälle als „ernsthafte Gefahr“ gelten sollen, wird noch von den Gesundheitsbehörden festgelegt. Bisher sind Abtreibungen auf Malta ausnahmslos verboten.
Der Inselstaat Malta will das Abtreibungsrecht liberalisieren und Abtreibungen in jenen Fällen erlauben, in denen das Leben der Mutter in ernsthafter Gefahr ist, meldet die österreichische Tageszeitung Der Standard.
Die Gesetzesänderung soll nach Aussage von Gesundheitsminister Chris Fearne dem Parlament in der letzten Novemberwoche vorlegt werden. Welche Fälle als „ernsthafte Gefahr“ gelten sollen, wird noch von den Gesundheitsbehörden festgelegt. Bisher sind Abtreibungen auf Malta ausnahmslos verboten.
Maltesische Ärzte hatten mit einer Petition zu der Gesetzesänderung aufgerufen, nachdem einer US-Amerikanerin im Sommer die Abtreibung ihres nicht lebensfähigen Kindes versagt worden war. Die Mutter war wegen Blutungen vorstellig geworden und litt unter einer teilweisen Plazentaablösung. Sie hatte sich daraufhin nach Spanien verlegen lassen und ihr Kind dort töten lassen.
Katholischer Erzbischof fürchtet Missbrauch der Gesetzesänderung
Kritik an der geplanten Gesetzesänderung äußerte der katholische Erzbischof von Malta, Charles Scicluna. Die katholische Lehre über das Leben „stehe weder zum Verkauf, noch ist sie verhandelbar“, so der Bischof. „Ich bitte – bitte in Gottes Namen –, dass wir die Tür zur Abtreibung nicht offen stehen lassen mit einer Klausel, die am Ende so verdreht werden kann, dass die Ausnahme zur Regel wird.“
Jedes menschliche Wesen sei von der Befruchtung bis zum natürlichen Tod wertvoll, sagte Scicluna. Das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder sei „eng mit der Verteidigung jedes anderen Menschrechts verbunden“.
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