Mein Freund George Pell wurde heute aus dem Gefängnis entlassen, nachdem der australische Hohe Gerichtshof seine Verurteilung wegen sexueller Übergriffe auf zwei Ministranten vor 25 Jahren, als er Erzbischof von Melbourne war, einstimmig aufgehoben hatte. Der Gerichtshof entschied, dass „eine erhebliche Möglichkeit besteht, dass eine unschuldige Person verurteilt wurde, weil die Beweise keine Schuld im erforderlichen unanzweifelbaren Rahmen begründeten“.
Tatsächlich! Die Beweise waren so spärlich und die Anschuldigungen physisch und zeitlich so unglaubwürdig, dass nur ein heftiger Hass gegen Kardinal Pell bei einschlägigen Polizeibeamten und Staatsanwälten in Melbourne dafür verantwortlich sein kann, dass er überhaupt vor Gericht stand. In ähnlicher Weise war seine Verurteilung durch eine Jury das Ergebnis eines Medienrummels, bei dem – wie in Jerusalem vor zweitausend Jahren – der Mob die Hinrichtung eines rechtschaffenen Mannes forderte.
Ich bin George Pell zum ersten Mal 1994 begegnet, als er der römisch-katholische Weihbischof von Melbourne war. Ich war gekommen, um mehrere Vorträge für eine Konferenz der Australian Family Association zu halten. Bischof Pell war ein imposanter Mann: groß und muskulös im körperlichen Sinne; immer noch der professionelle australische Footballspieler, der er einst gewesen war. Er war sehr sympathisch und engagiert und brillierte mit einem entzückenden Sinn für Humor. Und er war intelligent und präsentierte in seinem eigenen Vortrag einen bemerkenswert überzeugenden und christlichen Bericht über die natürliche Familie… ihre Stärke und Gaben und die Feinde, derer sie sich konfrontiert sah. Wir trafen uns 1999 erneut auf einem regionalen Weltkongress für Familien, und zwei Jahre später arrangierte er für mich die Festrede für die Eröffnungskonferenz des Johannes Paul II. Instituts für Ehe und Familie in Melbourne. Bei meinen nachfolgenden Besuchen in „Down Under“ kamen wir immer zusammen… Einschließlich seiner Teilnahme am großen Weltkongress der Familien VII, der 2013 in Sydney stattfand.
Ich erwähne diese Dinge, um – teilweise – die Feindseligkeit zu erklären, die die australischen Richter und der „Straßenmob“ gegenüber diesem heiligen und guten Mann zeigen. Die linken sexuellen „Aufklärer“ sind in Australien prominent und finden besonderen Auftrieb in den LGBTQ-„Gemeinschaften“ von Sydney und Melbourne. Aufgrund seines überzeugenden Zeugnisses für die Wahrheiten der christlichen Ehe und Familie wurde George Pell ihr Hauptfeind: Er muss gestoppt werden. Im Jahr 2002 tauchten Vorwürfe auf, wegen angeblicher Übergriffe in einem katholischen Jugendlager vor vierzig Jahren. Bei der Prüfung lösten sie sich in Luft auf. Und jetzt wurden weitere Vorwürfe als bestenfalls Halluzinationen entlarvt. Höchstwahrscheinlich waren es absichtliche Lügen. Seine Feinde sind jedoch bereits zuversichtlich, dass „weitere Vorwürfe gegen Kardinal Pell“ ans Licht kommen und „dass er letztendlich wieder vor Gericht gestellt werden wird“ [The New York Times]. Vielleicht sind seine Leiden hier noch nicht vorüber.
Alle Verteidiger der natürlichen Familie sollten darauf acht geben. Zum letztmöglichen Zeitpunkt gelang es dem australischen Obersten Gericht gerade, ein kleines Element der Fairness und Gerechtigkeit für Kardinal Pell an den Tag zu legen, aber selbst dann, nachdem sein Ruf befleckt war und er 400 Tage im Gefängnis verbracht hatte, war es nicht genug. In vielen anderen Ländern korrumpiert die sexuelle Linke auch den Rechtsprozess, verwandelt die Gerichte in Waffen gegen Ehe, Kinder und Familienzusammenhalt und sperrt gute Eltern und Kirchenamtsträger ein. Das Bedürfnis nach mutiger und koordinierter Verteidigung der natürlichen Familie war nie größer.
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