Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder etwas lernen, zum Beispiel eine Sportart oder ein Musikinstrument. In Schottland können sie ihre Kinder ab diesem Monat auch in einer „Drag Queen“-Schule anmelden. Das ist kein Witz. Die britische Zeitun gThe Guardian hat darüber berichtet und die Urheber der Initiative interviewt. „Die Drag Queen-Schule ist nicht auf als Frauen verkleidete Männer beschränkt… dieser Kurs steht allen offen, die es mal ausprobieren möchten. Es ist eine Erkundung des Selbst“, erklärt die 23-jährige Gründerin. Und nur für den Fall, dass es noch nicht allen klar war, betont sie ausdrücklich, eine Befürworterin der Gender-Ideologie zu sein. Diese Schule, so sagt sie, richtet sich „insbesondere an junge Menschen in der Mittel- und Oberstufe, die gerade am Anfang ihres Lebens stehen und darüber nachdenken, wer sie sein möchten. Gender ist schließlich eine Performance“.
Eine „Chance“ für junge Leute
Mit künstlerischer Darstellung sollten sich die beiden Initiatorinnen bestens auskennen, denn sie arbeiten für das Jugendtheater in Dumfries, einer im Süden Schottlands gelegenen Stadt unter 50.000 Einwohnern. Wie The Guardian berichtet, wollen sie jungen Menschen in ländlichen Gebieten eine „Chance“ für die Zukunft bieten. Der Kurs, der für Heranwachsende im Alter zwischen 11 und 18 Jahren gedacht ist, dauert ein paar Tage und besteht aus Unterrichtsstunden zu Charaktererstellung, Make-up und Performance. Doch neben der Praxis wird auch die Theorie gelehrt: Geschichten von berühmten Drag Queens, die mit den Stonewall-Unruhen in New York 1969 in Verbindung gebracht werden.
LGBT+- Aktionstag für Kinder
Der Kurs, so The Guardian, war schnell ausgebucht, die Hälfte der eingeschriebenen Teilnehmer sind Mädchen. Anfänglich war ein ähnlicher Kurs auch für Grundschulkinder angeboten worden. Doch regnete es Proteste, so dass die Initiatoren beschlossen, einen Schritt zurück zu machen: kein Drag Queen-Kurs für Kinder unter 11 Jahren, stattdessen ein Aktionstag zum Thema LGBT+. Im Klartext heißt das: die Kinder erhalten zwar keine Lektionen in Travestie, aber es werden „Helden und Ikonen“ diskutiert, ausschließlich schwule Ikonen versteht sich. Es wird, „die Entstehungsgeschichte der Pride-Flagge“ erklärt und in den angebotenen Schnittchen stecken regenbogenbeflaggte Zahnstocher. Eine der Organisatorinnen versichert: „Wir sind erfahrene Jugendbetreuer und arbeiten wöchentlich in Grundschulen“, daher „sind wir uns der erforderlichen Vorgehensweise bewusst“.
Und in Italien?
Diese Worte beruhigen nicht alle Eltern. „Viele Beschwerden kommen von Leuten, die nicht verstehen, worum es bei Drag Queens geht“, erklärt eine der Veranstalterinnen etwas überheblich. Und was geschieht hier in Italien? Vor eineinhalb Jahren, kurz vor der ersten Pandemiewelle, sponserte die Stadtverwaltung Roms eine Veranstaltungsreihe, bei der Drag Queens Kindern Märchen vorlesen sollten. Es folgte eine heftige Kontroverse. Schließlich wurden aufgrund von CoViD-19 sämtliche Schulaktivitäten ausgesetzt und die Veranstaltung abgesagt. Aktuell steht mit dem im Senat diskutierten „Zan-Gesetz“ [Anm. d. Red.: Anti-Homophobie-Gesetz in Italien] das Thema Gender-Ideologie an Schulen wieder auf der Tagesordnung. Hoffentlich schaut man sich nichts vom schottischen Modell ab.