Wieder einmal ist die katholische Kirche Opfer einer blasphemischen „Satire“-Comics geworden, das Jesus Christus und Papst Franziskus in den Dreck zieht.
Auf dem Titelbild der Dezember 2020-Ausgabe des Magazins „Titanic“ sieht man eine Zeichnung, die Papst Franziskus mit einem Kruzifix im Gesäß in homo-erotischer Pose „Mon Dieu“ flüsternd zeigt, während hinter ihm ein Jesus mit Dornenkrone und hochgezogener Toga steht, in voller Blöße. Jesus sagt dabei „Denkst du wieder an IHN?“
Das Bild wurde von Google zensiert, wie kath.ch berichtet, Empörung der katholischen Amtskirche blieb bisher aus.
Der Kirchenhass von Titanic ist nichts Neues. Bereits 2021 machte sich das Magazin über die Kirche lustig, damals zeigte sie Papst Benedikt XVI. mit Urinfleck auf der Soutane in Bezug auf die „undichte Stelle“ im Vatileaks-Skandal. Damals klagte die Kirche immerhin noch und erwirkte am Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung. Die Klage wurde dann allerdings wieder zurückgezogen.
Von Aufschrei und Widerstand seitens der Kirche ist nichts zu hören. Hingegen hat Google die App des Titanic Magazins aus dem App-Store gelöscht.
Dazu kommentierte Anton Rainer auf Twitter:
„Ein Kruzifix im Anus, ein entblößter Jesus-Penis: Was vor wenigen Jahren noch die Kirche auf die Palme gebracht hat, ruft jetzt die Sittenwächter von @GoogleDE auf den Plan.“
Der SPIEGEL berichtet, wie Titanic mit diesem Titelbild – laut Google – die „Anstandsregeln“ verletzt habe. Daraufhin versah das Magazin Jesus mit einem Zensierbalken und die Titanic-App war wieder verfügbar. „Weil Google inzwischen jedoch bemerkt hatte, dass das unzensierte Originalcover im Januarheft erneut publiziert worden war, warf das Unternehmen die Frankfurter Satiretruppe abermals aus dem Store,“ so Alexander Kühn im SPIEGEL.
Das blasphemische Titelbild lässt aufhorchen.
Ohne näher auf den Sinn von Satire eingehen zu wollen, sei doch gesagt, dass Satire Missstände in einer überspitzt dargestellten, verspottenden Form thematisieren soll. Trifft es auf dieses Titelbild zu oder ist es einfach darauf ausgelegt, um der Beleidigung willen zu beleidigen?
Eine Darstellung von Missständen sollte doch bezwecken, diese Missstände aus der Welt zu räumen, oder? Kann denn der geneigte Zuschauer durch ein solches vulgäres, geschmackloses und obszönes Bild eine Verbesserung erahnen? Genau welchen Missstand prangert das Bild in der Lehre Jesu Christi an, fragt man sich dabei.
Für einen Christen ist Spott und „Satire“ nichts Neues. Jesus selbst wurde auf seinem Leidensweg schon Opfer desselben. Damals waren es die römischen Soldaten (die Satire schon von ihren Dichtern kannten), die Jesus mit Dornen krönten, sich vor ihm niederwarfen und ihm als „König der Juden“ huldigten. Die tragische Komik der damaligen Situation war, dass Jesus wirklich der König der Juden – und der ganzen Menschheit –war. Damit entpuppte sich die Königshuldigung als satanische Persiflage der Realität. Nur einer der Soldaten, Longinus, hatte dieses Theater durchschaut und indem er Jesus sein Herz öffnete (kurz nachdem er Jesu Herz mit einer Lanze durchstieß) ging er als erster Konvertit in die Geschichte der Kirche ein.
Beängstigender ist bei der Titanic-Zensur jedoch noch etwas anderes. Wird doch stetig die Inquisition der Kirche verunglimpft (meistens ohne geschichtliche Kenntnisse von der Institution, aus der praktisch die moderne Form des Gerichtsverfahrens hervorgeht), hat nun nolens volens eine neue Autorität die Zensur übernommen. Diesmal geht es aber nicht um Wahrheit und Häresie, um Seelenheil und Schutz vor ewiger Verdammung durch weltliche Reue, sondern um Linientreue bei „Anstandsregeln“ und „Community-Richtlinien“ der Internet-Giganten. Die Stiefel der Inquisitoren tragen nun „unabhängige“ Faktenprüfer und die Vollstrecker einer „Toleranz“, die alles toleriert außer Gegenmeinungen.
Kann es die Lage aufwiegen, dass die Zensur in diesem Fall einmal zu Recht gegriffen hat?
Zu einer Zeit, wo lebensschützende und familienbejahende Inhalte regelmäßig der Tilgung zum Opfer fallen, scheint dieser Fall eher ein Wermutstropfen.
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