Last updated on Oktober 27th, 2023 at 01:50 am
Die Einwohner von Berlin sind empört, nachdem die Stadtverwaltung auf ihrer offiziellen Website ein anschauliches Bilderbuch über Prostitution angeboten hat. Das Buch mit dem Titel Rosie Needs Money(Rosi sucht Geld) ist für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren gedacht und soll Kindern, die im Berliner Rotlichtmilieu leben, die Prostitution erklären.
Die Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Drobick sagte, dass die Bewohner des Viertels nicht wussten, wie sie den Kindern in der Gegend die Prostitution erklären sollten. Deshalb wurde ein Buch bestellt und unter Beteiligung von “Grundschulkindern” erstellt.
Die Erzählerin des Buches ist ein kleines Mädchen namens Maryam, das aus Syrien nach Deutschland kam. Maryam und ihr Freund Martin beschließen, sich auf die Suche nach Rosie zu machen, einer Bulgarin und Sexarbeiterin. Es wird beschrieben, dass sie Freunde unter Migrantinnen aus Bulgarien, Rumänien, Russland und Litauen hat.
Maryam und Martin fragen Rosie, was sie mit den Männern macht und stellen fest, dass sie bereits wissen, dass “sie ihr Geld geben und mit ihr schlafen wollen”.
Martin fügt hinzu: “Es ist anders als bei Mama und Papa. Mama macht Liebe mit Papa, aber Rosies Männer machen keine Liebe, sie machen Sex wie im Fernsehen.”
Rosies Antwort impliziert, dass Männer aus Einsamkeit zu Prostituierten gehen (“meine Kunden wollen nur mit mir reden und mir dafür Geld geben”), und das Sexgewerbe wird als ein legitimes und wichtiges Feld dargestellt.
Dann erklärt Rosie: “Die meiste Zeit geht es so: Männer wollen ihren Penis in meine Vagina stecken. Ein paar Mal rein und ein paar Mal raus – und das war’s. Mehr ist da nicht drin.”
Sie fährt fort, den Kindern zu erklären, warum und wie Kondome verwendet werden, was durch eine verstörende kindliche Zeichnung eines lächelnden Penis mit einem rosa Kondom darauf illustriert wird.
Das Ende des Buches ist in der Tat recht aufschlussreich: Es zitiert Kinder und Jugendliche, die in der Gegend leben, und ihre Gefühle sind überwiegend peinlich und traurig.
“Ich schäme mich, hier zu leben… Ich kann nachts nicht gut schlafen… Warum gibt es neben dem Rathaus keine Prostitution?”, stellte ein Kind eine berechtigte Frage.
“Ich habe Angst vor den Freiern(Kunden – Anm. d. Red.). Auch wenn ich Vorhänge habe, habe ich Angst, mich in meinem Zimmer umzuziehen. Warum müssen wir Bewohner und die Frauen leiden, nur weil die Männer keine Frau finden?”, fragt ein anderes Kind.
In einer Erklärung gegenüber Reduxx wies Elly Arrow, eine deutsche Befürworterin der Abschaffung der Sexindustrie, auf die Heuchelei von Politikern hin, die gerne Steuergelder aus der Prostitution kassieren, solange die “Industrie” nicht in der Nähe ihrer Häuser und Familien oder des Rathauses angesiedelt ist.
“Die Zitate der Mädchen deuten darauf hin, dass ihnen klar ist, dass Männer sie ansehen könnten und mit ihnen das machen wollen, was sie mit den Frauen machen. Das allein ist schon sehr zerstörerisch für das Selbst- und Körperbild der Mädchen”, sagte Arrow und fügte hinzu, dass die Entkriminalisierung des Sexhandels in Deutschland zur Ausbeutung von Migrantinnen, aber auch von Jungen und jungen Männern geführt hat.
Seit dem 26. September ist die PDF-Datei mit dem skandalösen Buch nicht mehr auf der Website der Berliner Stadtverwaltung verfügbar.