Der 10. Marsch für das Leben am 22. Mai in Rom, Italien, war ein voller Erfolg! Eine unerwartet große Zahl an Teilnehmern überraschte selbst die Organisatoren. Die lange Liste von bekannten Persönlichkeiten und Amtsträgern war eindrucksvoll.
„Der Anblick der Via dei Fori Imperiali, vollgepackt mit Kindern, Familien, Gruppen und Vereinen, mit dem Kolosseum im Hintergrund, war außergewöhnlich. Trotz der Tatsache, dass die Organisatoren den traditionellen Marsch in Übereinstimmung mit den staatlichen Vorschriften durch eine statische Demonstration ersetzen mussten, drängten sich mehr als 5.000 Menschen auf dem Platz, (berichtet die italienische Tageszeitung Corriere della Sera), der Daten der römischen „Questura“ bestätigt dies. Viele waren aus dem hohen Norden nach Sizilien gekommen, um mit Kraft und Entschlossenheit ihre Liebe zum Leben zu zeigen“, schreibt Mauro Faverzani in der Corrispondenza Romana.
Der Marsch war damit die (bisher!) größte Pro-Life-Veranstaltung dieses Jahres.
Unter den hochrangigen Kirchenamtsträgern waren Kardinal Raymond Leo Burke, Kardinal George Pell, Msgr. Marco Agostini und P. Roberto Paolini. Auch zahlreiche Geistliche der Petrusbruderschaft und des Instituts Christus König und Hohepriester nahmen am Marsch teil.
Kardinal Burke betete am Vorabend des Marschen in einer Gebetsvigil: „dass Achtung, Schutz und Fürsorge für jedes menschliche Leben wiederhergestellt werden, das nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen und durch die Ausgießung des kostbaren Blutes des menschgewordenen Sohnes Gottes erlöst wurde.“
Bei der Eröffnung bedankte sich Virginia Coda Nunziante, Präsidentin des Marsches für das Leben in Rom, bei den anwesenden Politikern: Die Veranstaltung selbst sei überparteilich, „aber wir brauchen unsere Politiker, um das 194 aufzuheben und die Gesetze unseres Landes zu ändern, die dem Naturrecht entgegenstehen.“
Unter den prominenten Teilnehmern waren die Präsidenten der wichtigsten italienischen und ausländischen Pro-Life-Vereinigungen auf dem Platz anwesend; darunter Maria Madise von Voice of the Family und John Smeaton, Präsident der Spuc-Gesellschaft zum Schutz der ungeborenen Kinder; auch in diesem Jahr wollte Gianna Emanuela Molla, Tochter der heiligen Gianna Beretta Molla, die immer mit dem Marsch für das Leben in Rom verbunden war, den Termin nicht verpassen.
Vorsitzende zahlloser italienischer Lebensschutzgruppen hatten ihre Mitglieder mobilisiert, um am Marsch in der Haupstadt teilzunehmen. Unter strahelnd blaubem Himmel versammelten sich die Menschen und Familien bei der „statischen“ Demonstration, die dieses Jahr – wegen Regierungseinschränkungen nicht durch die Stadt ziehen durfte. Vor der Bühne reihten sich auch Ärzte, Apotheker und Krankenschwestern in weißen Kitteln aneinander, dazu mehrere Reihen von jungen Frauen und zahlreichen Kindern.
Janusz Kotanski, polnischer Botschafter beim Heiligen Stuhl, ergriff das Wort und betonte die Fortschritte, die in seinem Land beim Schutz des Lebens gemacht wurden: Dazu gehörte das Urteil, mit dem die „eugenische Praxis“ im Gesetz zur Familienplanung für verfassungswidrig erklärt wurde und das genaue Bedingungen für die Zulässigkeit von Abtreibungen festlegte. Außerdem stehe „die Familie im Mittelpunkt der Sozialpolitik der polnischen Regierung“, die Unterstützung für Neugeborene und kinderreiche Familien, für die Erziehung von Kindern, für die Entwicklung von Einrichtungen, die sich um Kinder bis zum dritten Lebensjahr kümmern, biete.
Auch Eduard Habsburg-Lothringen, der ungarische Botschafter beim Heiligen Stuhl, ergriff das Wort: „Die ungarische Regierung arbeitet seit neun Jahren an einer aktiven Familienpolitik mit diesem Ziel und wir haben wunderbare Ergebnisse erzielt. Die Zahlen sprechen für sich: Eheschließungen, + 40%; Scheidungen, – 25%; Abtreibungen, – 30%. Allein im Jahr 2019 gab es einen Zuwachs von 9,4 % bei den Geburten und einen Zuwachs von 100 % bei den geschlossenen Ehen.“ (Die vollständige Rede lesen Sie hier.)
John Smeaton, Präsident der Gesellschaft zum Schutz der ungeborenen Kinder, ergriff dann das Wort und wies darauf hin, dass die Pro-Life-Bewegung „Teil eines viel breiteren und tieferen historischen Kreuzzuges für die Wiederherstellung der christlichen Zivilisation“ sei. Um weiterhin in der Wahrheit Christi vereint zu sein.
Auch berührende Zeugnisse wurden gegeben. Darunter Anna und Dario Alinti, ein Ehepaar aus Mailand, das 1980 eine Abtreibung erlebte. Sie gehörten zu den ersten Opfern des Gesetzes 194: „Diese Wunde – erklärte Anna – trug ich über 40 Jahre lang in mir. Ich war mir bewusst, dass mir niemand jemals das zurückgeben könnte, was ich an diesem Tag gelöscht hatte. Ich habe mir nie verziehen und ich glaube, ich kann es auch nicht, obwohl mein Mann und ich viele Geschenke erhalten haben: 6 Kinder – 3 sind im Himmel –, 4 Enkelkinder und eines, das in ein paar Monaten geboren werden wird…Die Wunde blutet nicht mehr wie zuvor, aber eine Narbe ist geblieben. Eine Narbe, die gut eingeprägt bleiben soll, in meinem Körper, in meinem Herzen. Es darf nicht ausgelöscht werden, ich bitte immer den Herrn. Ich weiß, dass meine Tochter im Himmel ist und dass sie eine der unschuldigen Märtyrerinnen ist.“
Das Gesetz 194, das 1978 verabschiedet wurde hat bisher die Tötung von mehr als 6 Millionen unschuldigen Menschen als Frucht vorzuzeigen. Das Land befindet sich in einer fortgeschrittenen Phase der demographischen Krise. Anzeichen dafür sind die sehr weit fortgeschrittene Alterung der Bevölkerung und eine niedrige Fertilitätsrate. Mit einem Medianalter von 45,8 Jahren war Italien 2018 bereits die drittälteste Gesellschaft der Welt und die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer pro Frau lag bei knapp 1,3 Kindern und damit deutlich unter dem Niveau, das zur Bestandserhaltung notwendig ist. Abtreibungen tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass Italiens Gesellschaft schrumpft und überaltert ist.
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