Während in San Marino die Abtreibung und in der Schweiz die LGBT+-„Ehe“ legalisiert wurden, hat Deutschland am vergangenen Sonntag ein neues Parlament mit einer sozialistischen Mehrheit und einem verstärkt progressiven Flügel gewählt. Von nun an wird es im Bundestag erstmals zwei männliche Abgeordnete geben, die sich als Frauen bezeichnen. Einer von ihnen war bereits Bundestagsabgeordneter. Es ist also nicht das erste Mal, dass ein transgender Mann im Bundestag sitzt: Zum ersten Mal sind es nun gleich zwei. Schließlich ist es auf den für die Bundesrepublik gültigen Urkunden seit Dezember 2018 erlaubt, zwischen drei Geschlechtern zu wählen, nachdem das Verfassungsgericht des Landes entschieden hat, dass die „Intersexualität“ (?) offiziell anerkannt werden muss.
Es handelt sich um den 44-jährigen, aus Bayern stammenden Markus Ganserer, der sich selbst „Tessa“ nennt, und den 27-jährigen „Nyke“ Slawik aus Nordrhein-Westfalen, dessen echter Name nirgendwo zu finden ist: Es war schon schwierig, den Vornamen von Ganserer herauszufinden, den anderen verschweigen bewusst sowohl die Presse als auch Wikipedia. Beide Abgeordnete gehören der Umweltpartei „Bündnis 90/Die Grünen“ an, die bei der Bildung der künftigen deutschen Regierungskoalition eine führende Rolle spielen wird.
Ganserer ist mit Ines Eichmüller verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. Seine Frau ist im Europäischen Parlamentarischen Forum für Bevölkerung und Entwicklung zum Thema „reproduktive Gesundheit“ (Verhütung, Abtreibung usw.) aktiv sowie im Bayerischen Landtag (dessen ehemalige Präsidentin Ilse Aigner von der CSU ein erklärter Fan von „Tessa“ ist) tätig, wo sie für die gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen, Claudia Stamm, arbeitet. Die Frage nach der Zukunft des ungleichen Paares beantwortete Frau Eichmüller mit folgenden klaren Worten: „Auch wenn manche ahnungslose Menschen spekuliert haben, dass wir uns trennen: Das Gegenteil ist wahr – weil wir uns lieben, gerade auch in schwierigen Zeiten.“
Was den Neuzugang Slawik betrifft, werden wir sicherlich bald mehr erfahren. Im Grunde ein weiterer Tag des ganz normalen Wahnsinns, der vermutlich ohne großartige Beachtung verstrichen wäre, würde das Datum nicht mit zwei weiteren historischen Ereignissen übereinstimmen, der Abtreibung in San Marino und der homosexuellen „Ehe“ in der Schweiz. Welch außergewöhnlicher Zufall! Zur gleichen Zeit verkündete Kardinal Pietro Parolin, der Staatssekretär des Vatikans, mit weltlicher Strenge und katholischer Klarheit in seiner Botschaft an die UNO-Generalversammlung, die genau am 26. September zum 76. Mal zusammenkam: „Die Familie, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als ,die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft‘ anerkannt wird, wird völlig verdreht. Dies zeigt sich auch in der Neuinterpretation bestehender Menschenrechte, die von den ihnen zugrunde liegenden universellen Werten losgelöst sind. In vielen Fällen stehen die ,neuen Rechte‘ nicht nur im Widerspruch zu den Werten, die sie eigentlich hochhalten sollen, sondern werden trotz mangelnder objektiver Grundlage und fehlenden internationalen Konsens durchgesetzt. Der Heilige Stuhl ist der Ansicht, dass diese neuen parteiischen Auslegungen, die die Menschenrechte ihrer ursprünglichen universellen Dimension berauben, leider zum ideologischen Bezugspunkt für einen fälschlichen ,Fortschritt‘ werden und umso mehr neuen Grund zur Polarisierung und Spaltung liefern. Bedauerlicherweise erleben wir genau dies angesichts der ständigen Versuche, neue kontroverse Ziele in die Vereinten Nationen einzubringen, die gegen das Mandat verstoßen, das diesen Gremien eigentlich erteilt wurde.“