„Bonnici sagte, seine Regierung wolle den Konsum von Freizeitdrogen nicht fördern, aber es gebe keine Beweise für das Argument, dass Cannabiskonsum an sich ein Einstieg für den Konsum von härteren Drogen sei. Bonnici sagte: ‚Es besteht inzwischen ein wachsender Konsens darüber, dass das harte Durchgreifen gegen Cannabiskonsumenten unverhältnismäßig und ungerecht ist und großes Leid für diejenigen verursacht, die ein vorbildliches Leben führen, aber aufgrund ihres persönlichen Gebrauchs von Cannabis als Kriminelle angesehen werden.‘“
Das berichtete die britische Zeitung The Guardian am 13. Dezember über Owen Bonnici von der maltesischen Labour-Partei, Minister für Gleichstellung, Forschung und Innovation, der für dieses Thema zuständig ist.
Niemand stellt die Kompetenz des Ministers in Frage, der Malta zum ersten europäischen Land macht, das den Anbau und Besitz von Cannabis für den persönlichen Gebrauch legalisiert hat. Die meisten Drogenabhängigen haben jedoch genau das Gegenteil erlebt, wie sie selbst sowie die Einrichtungen, die sich der Rehabilitation der Süchtigen aus deren totaler Selbstzerstörung annehmen, berichten: Man fängt mit Cannabis an und macht dann weiter, bis die Sucht unaufhaltsam immer mehr Besitz von einem ergreift.
Doch geht es auf Malta nicht nur um die Legalisierung von Cannabis an sich. Wie Bonnici gegenüber The Guardian erklärt, „sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine Begrenzung der Stärke von Cannabis, sprich des THC-Gehalts, lediglich neue Möglichkeiten für den Schwarzmarkt schaffen würde. Man muss die Menschen aufklären und sie tagtäglich informieren“.
Im Klartext heißt das: Erlaubt ist alles, solange man gesundheitsbezogene Warnhinweise aufdruckt. So wie es der heuchlerische italienische Staat beispielsweise mit Zigaretten macht, dabei den Tabakverkauf, der in Italien Staatsmonopol ist, aber trotzdem nicht aus der Hand gibt.
Ich sage: Nein, Herr Minister. Ein Vater, dem seine Kinder lieb sind, wird sie wohl kaum mit einer kaum verständlichen Warnung in der Hand an den Rand des Abgrunds schicken. Und ein Minister, der in gewisser Weise väterlich ist, ohne bevormundend zu sein, muss für seine Bürger ein Vater sein.
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