Die schwedische Karolinska Universitätsklinik hat bekannt gegeben, dass sie Geschlechtsdysphorie bei Kindern unter 16 Jahren nicht länger mit Pubertätsblockern oder gegengeschlechtlichen Hormone behandeln wird. Der Einsatz der Mittel endete bereits zum 1. April 2021, der Stopp war zuvor in einer nicht-datierten Erklärung angekündigt worden.
Die Entscheidung folgte der Veröffentlichung einer Studie der Schwedischen Behörde für Folgenabschätzung von Gesundheitstechnologien und Sozialleistungen vom Dezember 2019. Diese war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Beweise für die Langzeitwirkungen der hormonellen Therapien mangelhaft sind und von erheblichen Gesundheitsrisiken begleitet werden:
„Diese Behandlungen sind potenziell mit weitreichenden und irreversiblen negativen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Unfruchtbarkeit, erhöhtem Krebsrisiko und Thrombose verbunden.“
Auch die Gründe für den in den letzten Jahren verzeichneten rapiden Anstieg der Fallzahlen waren kritisch hinterfragt worden.
Infolgedessen hat das Universitätsklinikum in Stockholm alle Hormongaben an unter 16-Jährige eingestellt. Bei Kindern zwischen 16 und 18 Jahren sind hormonelle Therapien nur noch dann zugelassen, wenn eine umfassende Aufklärung über die möglichen Risiken der Behandlung erfolgt ist. Außerdem muss der Reifegrad des Kindes die Möglichkeit der informierten Einwilligung bieten.
In die Entscheidung des Stockholmer Klinikums war auch das im Dezember letzten Jahres ergangene Urteil des großbritannischen High Court eingeflossen, IFamNews hatte berichtet. Das Gericht hatte entschieden, dass Kinder unter 16 Jahren grundsätzlich keine informierte Einwilligung zu trans-affirmativen medikamentösen und operativen Therapien geben können. Diese Formen der Behandlungen seien lediglich „experimentell“.
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