Die Strassen von Zürich waren am Samstag mit Tausenden von Menschen gefüllt, als die Demonstration des Zurich Pride Festivals stattfand. Die Atmosphäre war lebendig, friedlich und bunt. Am Sonntag ist in der Stadt ein ökumenischer Pride-Gottesdienst geplant. Die Partei EDU nutzte das Fest, um eine Wertekampagne zu lancieren, wie kath.ch berichtet.
Neben politischen Organisationen und Parteien wie den Sozialdemokraten (SP), den Grünen und den Jungsozialisten (Juso) waren auch queere Gemeinschaften aus Unternehmen wie Swisscom und KPMG anwesend. Die katholische Kirche des Kantons Zürich kündigte ihre Teilnahme an, wobei Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding erneut am Fest anwesend war.
Während der Demonstration, die vom Stauffacher zur Bahnhofstrasse und zurück zum Kasernenareal führte, wo das Fest seit Freitag stattfindet, kam es zu keinen grösseren Zwischenfällen.
An einem ökumenischen Pride-Gottesdienst war auch die katholische Kirche beteiligt. Die Teilnahme der Kirche zielt darauf ab, eine moderne Sexualmoral zu fördern, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Der Gottesdienst mit dem Titel „Du bist ein Gott, der mich sieht“ findet am Sonntagnachmittag in der Kirche St. Peter und Paul in Zürich statt und wird von Martin Stewen, einem Pfarrer aus dem Bezirk Aussersihl, geleitet.
Die Pride-Parade wird jedoch nicht von allen befürwortet, insbesondere nicht von der Eidgenössischen Demokratischen Union (EDU). Dennoch hat die EDU Schweiz das Fest zum Anlass genommen, eine Wertekampagne zu lancieren. In einer Medienmitteilung vom Samstag kündigte sie eine Werte-Sommer-Kampagne an. Mit einer Plakatkampagne am Zürcher Hauptbahnhof und in der ganzen Stadt wollen sie zum Ausdruck bringen, was „Stolz“ für sie und viele Bürger bedeutet.
Die nationalkonservative Partei betont, dass christliche Werte wie Nächstenliebe, Ehe und Familie, Gemeinsinn, Loyalität und Engagement die Gesellschaft zusammenhalten. Um das Bewusstsein für diese Werte zu schärfen, hat die EDU Schweiz die Kampagne „Werte-Sommer“ lanciert. Sie soll die Menschen während des gesamten Juni 2023, der mit dem Pride Month und darüber hinaus zusammenfällt, an diese Werte erinnern.
Die Partei hat auch ein Werte-Manifest eingeführt, das Bürger unterschreiben können und das als klarer Gegenvorschlag zu der ihrer Meinung nach immer weiter um sich greifenden LGBT-Propaganda dient. Das Manifest, das aus acht Punkten besteht, setzt sich für den Schutz der Familie als „kleinste natürliche Zelle unserer Gesellschaft“ ein, bekräftigt die Bedeutung der Ehe zwischen Mann und Frau und unterstützt den Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.
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