Ein Großteil der Deutschen lehnt das Gendern der deutschen Sprache ab. Das ist das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Umfrage von Infratest für die Welt am Sonntag.
Die Gendersprache benutzt Wortschöpfungen wie Studierende statt Studenten oder das sogenannte großgeschriebene Binnen-I (PilotInnen) sowie Sprachpausen in der gesprochenen Sprache (Pilot_innen).
Nach dem Ergebnis der Infratest-Umfrage lehnen 65 Prozent der Befragten die Verwendung der Gendersprache ab. Im Vorjahr hatte die Ablehnung noch bei 56 Prozent gelegen.
Anhänger der Grünen lehnen das Gendern demnach zu 48 Prozent ab, die der SPD mit 57 Prozent, der Union zu 68 Prozent, der Linken mit 72 Prozent, der FDP mit 77 Prozent und der AfD mit 83 Prozent.
In der Debatte um die Verwendung der Gendersprache hatte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) der Welt am Sonntag gesagt, dass sich Sprache über längere Zeit während gesellschaftlich-kultureller Prozesse verändere, nicht aber durch elitär-moralischen Zwang. „Ich glaube deshalb nicht, dass sich die Gendersprache durchsetzen wird. Jeder Mensch soll so sprechen, wie er es für richtig hält, ob er gendern will oder nicht.” Die Sprache „sollte nicht krampfhaft zum politischen Kampfmittel umfunktioniert werden.”
Kubicki ist nicht der einzige deutsche Politiker, der sich in der letzten Zeit kritisch mit der Gendersprache auseinandergesetzt hat. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß, der auch Mitinitiator der RCDS-Petition ist, hatte ebenfalls in einem Gastbeitrag für die Welt festgestellt, dass der Staat seine Bürger nicht über die Gendersprache umerziehen solle. Und auch Teile der öffentlich-rechtlichen Medien fühlen sich bevormundet: eine Volontärin des Bayrischen Rundfunks hatte die Gendersprache als „sinnlose Sprachverrenkung“ einer „akademischen Wohlfühlblase“ bezeichnet. Und auch im europäischen Ausland wächst der Widerstand: So hatte Frankreichs Bildungsminister erst jüngst die Gendersprache an französischen Schulen und seinem Ministerium untersagt.
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