Nach der Abtreibungslegalisierung in Kolumbien gab es am Wochenende landesweit Proteste gegen das Urteil und für den Schutz der ungeborenen Kinder.
Das kolumbianische Verfassungsgericht hatte am 21. Februar mit einem Stimmverhältnis von 5:4 entschieden, Abtreibungen bis zur 24. Schwangerschaftswoche zu legalisieren (IFamNews hatte berichtet). Dem Urteil waren etliche Lebensschutzmärsche in der Hauptstadt Bogota sowie dutzend weiteren Städten vorausgegangen, die öffentlich von der katholischen Bischofskonferenz unterstützt worden waren.
Sowohl die Bischofskonferenz des Landes als auch der Staatspräsident Kolumbiens, Ivan Duque, kritisierten das Urteil der Verfassungsrichter in der Folge scharf.
So äußerte der Staatschef, er sehe die Zuständigkeit für diese schwerwiegende Fragestellung bei den politischen Volksvertretern im Kongress, „nicht bei fünf Personen“. Duque sehe die Gefahr, dass Menschen Abtreibungen nun als Verhütungsmethode ansehen könnten.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Jose Rueda Aparicio, äußerte in einem Videostatement: „Schon die Vernunft sagt uns, dass wir dann, wenn wir das Leben in seinen gefährdetsten Phasen zwischen Empfängnis bis hin zum natürlichen Tod verteidigen, kohärent auch gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten, gegen Anti-Personen-Minen, Massaker, Mord und Gewalt auftreten können. Für uns Gläubige ist das Leben nicht nur ein Grundrecht, sondern ein Geschenk Gottes, das wir von seinem Beginn bis zum Ende verteidigen.“ Weiter unterstrich er, dass die kolumbianische Verfassung das Recht auf Leben als das grundlegendste Recht anerkenne.
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