Klage gegen Gender-Sprachzwang: Audi schlägt Kompromiss aus und wird verklagt

Der Automobilhersteller möchte Mitarbeiter zur Verwendung der Gendersprache verpflichten, dagegen legte ein Mitarbeiter Klage ein. Der Fall wird nun in die Hauptverhandlung gehen.

Der Automobilhersteller Audi hat eine vom Landgericht Ingolstadt vorgeschlagene „gütliche Einigung“ im Streit um die Verwendung der Gendersprache ausgeschlagen.

Audi hatte im März 2021 einen Gender-Leitfaden veröffentlicht, der seinen Mitarbeitern die Verwendung der Gendersprache vorschreibt. Ein Mitarbeiter des Mutterkonzerns Volkswagen, der in gemeinsamen Arbeitsgruppen arbeitet und daher von der Sprachregelung direkt betroffen ist, wollte die Regelung nicht hinnehmen und legte Klage ein (IFamNews hatte berichtet).

„Wir sind der Auffassung, dass ein Konzern seinen Mitarbeitern nicht eine konkrete Art der Sprache vorgeben darf“, kommentierte Burkhard Benecken, einer der Rechtsanwälte des VW-Mitarbeiters, damals die Klage. „Unser Mandant fühlt sich durch das Gendern massiv gegängelt. Er ist entsetzt, dass die Audi AG von oben herab geradezu diktatorisch eine Sprache ihren Mitarbeitern verordnen will, die der Prüfung durch die amtliche Rechtschreibung nicht im Ansatz standhält.”

Der Kläger hatte von Audi eine Unterlassungserklärung gefordert, die der Autobauer aber nicht abgab. Daraufhin wird der Fall jetzt vor dem Landgericht Ingolstadt verhandelt. Der Vorsitzende Richter hatte als „gütliche Einigung“ vorgeschlagen, dass Audi sich verpflichte, den betreffenden Mitarbeiter in herkömmlicher Sprache anzuschreiben. Audi schlug den Kompromiss aber aus: die Regelung sei nicht praktikabel.

Der Fall wird daher in die Hauptverhandlung gehen, mit einem Urteil ist Ende Juli zu rechnen.

Erst kürzlich war die Gendersprache Gegenstand einer weiteren Gerichtsverhandlung: das Landgericht Hamburg hatte entschieden, dass Verlage Texte nicht gegen den Willen der Autoren gendern dürfen (IFamNews hatte berichtet).

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