Geschlechtsidentität verfälscht die Realität

Ein männlicher Frauenmörder erklärt sich zur Frau. Möglicherweise landet er in einem Frauengefängnis. Es gibt Menschen, die das normal finden.

Frauengefängnis

Bild von Flickr

Jedes Mal, wenn man die Befürworter des „Zan-Gesetzes“ [Anti-Homophobie-Gesetz in Italien] auf die gravierende Beeinträchtigung der Meinungsfreiheit hinweist, die dieser Gesetzentwurf verursacht – auch wenn er vorgibt, Homosexuelle vor Missbrauch und Gewalt schützen zu wollen (was in Wirklichkeit bereits durch geltendes Gesetz gewährleistet ist) – antworten die Befürworter höhnisch, dass die Gegner des Gesetzes immer nur Grenzfälle und Ausnahmen anführen.

Doch das ganze Leben ist eine Reihe von Ausnahmen, die Geschichte ist eine Abfolge von Grenzfällen. Das ist die Regel.

In den heutigen Schlagzeilen ist der Fall des Frauenmörders von den Kanarischen Inseln zu lesen. Dabei handelt es sich nicht um einen abenteuerlichen Schundroman aus den 70er Jahren, sondern um eine aktuelle Begebenheit auf der spanischen Inselgruppe der Kanaren. Am 26. Mai verabschiedete das örtliche Parlament ein „Antidiskriminierungs“-Gesetz, welches unter anderem die Selbstbestimmung der „Geschlechtsidentität” ermöglicht. Nach ein paar Tagen, am 31. Mai, beginnt der Prozess gegen Jonathan de Jesús Robaina Santana, den geständigen Täter des 2018 verübten Mordes an seiner 21-jährigen Cousine Vanessa Santana. Und was macht Jonathan? Er erklärt sich selbst zur Frau und nennt sich jetzt Lorena. Denn auf einmal fühlt er sich weiblich und das Gesetz gibt ihm sogar Recht. Das heißt?

Wenn Jonathan, Vanessas Mörder, im Knast landet (ihn erwartet eine mögliche Haftstrafe von 27 Jahren), wird er als Lorena inhaftiert und kommt in ein Frauengefängnis, d.h. ein männlicher Frauenmörder, der behauptet, sich als Frau zu fühlen, wird sich in einer Frauen vorbehaltenen Vollzugsanstalt befinden. Was hier vor sich geht, ist eine Verzerrung der Realität: das Andenken an das Opfer wird beschmutzt, die Angehörigen des Opfers beleidigt und sogar die Statistik verfälscht, denn der Mord wird als ein von einer Frau begangenes Verbrechen verzeichnet und nicht etwa als Femizid, gegen den Demonstrationen und Filmfestivals organisiert  werden und über den so viel gesprochen wird.

Ausnahmen, die zur Regel werden.

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