Frauen gebären: Diese Aussage ist verboten

Der schwerwiegende Fall Milli Hill: Wie politisch korrekte Sprache den Frauen Gewalt antut

Bimbo e mamma alla nascita

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Milli Hill, Gründerin des Positive Birth Movement, eines Netzwerks von 400 Selbsthilfegruppen für Schwangere, sowie Autorin von echten Erfolgsgeschichten zur Frauengesundheit, wurde „gecancelt“, weil sie in einem Kommentar zu einem Instagram-Post behauptet hatte, dass während der Geburt Gewalt gegen Frauen und nicht gegen „gebärende Menschen“ ausgeübt wird. Mit anderen Worten, dass es Frauen sind, die gebären und nicht irgendwelche beliebige Wesen, denen nach Lust und Laune ein Geschlecht zugewiesen wird.

Ausgeschlossen, weil nicht „inklusiv“ genug

Amy Gibbs, Geschäftsführerin von Birthrights, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich für Menschenrechte während der Geburt einsetzt und mit der Hill seit Jahren zusammenarbeitet, ist „wegen der Kommentare […] zur Gewalt in der Geburtshilfe beunruhigt“. Heißt das, sie ist um die Frau besorgt, die seit Jahren für die Rechte der Frauen kämpft, und nun von einer Hass-Lawine überrollt wurde? Ganz im Gegenteil. Sie ist macht sich Sorgen darüber, was „mit nicht-binären oder Trans-Menschen passieren könnte, die ein Kind bekommen“. Ja, ganz richtig: „Männer, die gebären“, also sogenannte „Seepferdchen-Väter“. Da die Aussage „nur Frauen gebären“, „Schaden“ in der Gefühlswelt einer kleinen (aber offensichtlich mächtigen) Minderheit von Menschen anrichten könnte, hat Birthrights beschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Mutterschafts-Hilfswerk, welches sich nicht der politischen Korrektheit beugt, zu beenden.

In „guter“ Gesellschaft

Ähnliches war bereits der Hebamme Lynsey McCarthy Calvert widerfahren. So wurde sie gezwungen, aus dem Nationalen Hebammenverband auszutreten, weil sie auf Facebook schrieb, dass nur Frauen gebären können. Auch Maya Forstater wurde für ihre Aussage, dass „Männer sich nicht in Frauen verwandeln können“, entlassen. 

Selbst die Schriftstellerin J.K. Rowling – lächerlicherweise als „transphob“ bezeichnet, sie, die nichts gegen LGBT+, aber viel gesunden Menschenverstand hat – geriet vor einem Jahr in die Kritik, weil sie getwittert hatte: „Wenn das Geschlecht nicht real ist, wird die weltweit von Frauen gelebte Realität ausradiert“.

Wieder sind es die Frauen, die den Preis dafür zahlen

Die Bilanz: Milli Hill hat Positive Birth geschlossen und es sind wieder einmal die Frauen, die dafür bezahlen werden, alle Frauen. Denn sie werden weniger beschützt, weniger verteidigt, weniger in ihrer Verletzlichkeit unterstützt, dafür aber häufiger echter Gewalt ausgesetzt, und zwar von der heimtückischen und unerkannten Sorte. Immerhin berichten 4 von 10 Frauen, dass sie während der Geburt körperlichen oder verbalen Misshandlungen ausgesetzt waren, die „ihre persönliche Würde verletzen“.

„Unter Gewalt in der Geburtshilfe versteht man all jene Handlungen gegen Frauen vor, während und nach der Geburt. Sie äußert sich in aggressiven verbalen oder körperlichen Verhaltensweisen, die bewusst verletzen. Einige dieser Verhaltensweisen  richten sich eindeutig gegen das Wohlergehen der Frau und des Kindes.  Beispielsweise werden Frauen gezwungen, in schmerzhaften Positionen zu gebären oder müssen unnötige chirurgische Eingriffe (Kaiserschnitt oder Episiotomie) über sich ergehen lassen. Dazu zählt auch die körperliche Trennung  zwischen Mutter und Kind, wodurch das Stillen verhindert wird“. Rachele Sagramoso, Hebamme

Was von dieser absurden und hässlichen Episode übrig bleibt, ist das transhumane Paradoxon, das den Begriff der Gewalt gegen Frauen beseitigen und stattdessen in „Gender-Gewalt“ umdefinieren möchte. „Man wird mich nicht zum Schweigen bringen“, antwortet Hill im Namen aller Frauen, die von dieser neuen und heimtückischen Form von Gewalt betroffen sind; einer Gewalt, die anhand von „verschleiernden Bezeichnungen betrieben wird und die die Opfer nicht zu benennen vermag“.

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