Zwei deutsche Bischöfe haben sich öffentlich zum Lebensrecht des Menschen und gegen eine weitere Legalisierung der Abtreibung in Deutschland ausgesprochen.
Anlässlich des Hochfests der Aufnahme Mariens in den Himmel zelebrierte der Augsburger Bischof Bertram Meier die Heilige Messe in schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild. In seiner Predigt kritisierte er die öffentliche Debatte um den assistierten Suizid: „Hier darf es für katholische Christen keine faulen Kompromisse geben: Wir schützen und verteidigen das Leben von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, ohne Wenn und Aber.“
Auch auf die Beratungsscheinregelung, auf deren Grundlage in Deutschland jährlich 100.000 Kinder noch vor ihrer Geburt getötet werden, ging Meier in seiner Predigt ein. Sie sei einst fast zur Zerreißprobe für die katholische Kirche in Deutschland geworden. Weiter kritisierte er die Doppelmoral im Vergleich zum Tierschutz: „Frösche tragen wir über die Straße, doch Kleine und Schwache wie Embryonen und Senioren bleiben auf der Strecke. Wählen wir das Leben! Kämpfen wir für das Leben! Machen wir klare Ansage!“
Ebenso entschieden zum Lebensschutz bekannte sich Meiers Amtsbruder, der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt, in einer Pressemitteilung vom 16. August. Ipolt hat demnach eine Petition der Schwangerenberatungsstelle 1000plus an den Bundestag unterschrieben, die eine drohende vollständige Legalisierung der Abtreibung in Deutschland zu verhindern sucht.
Der Bischof erinnerte daran, dass „die Gesetzeslage in der Bundesrepublik Deutschland (…) in den §§ 218 und 219“ festlegt, „dass Abtreibung ein Unrecht ist und dass die vorgeschriebene Beratung ‚dem Schutz des ungeborenen Lebens dient. Sie hat sich von dem Bemühen leiten zu lassen, die Frau zur Fortsetzung der Schwangerschaft zu ermutigen und ihr Perspektiven für ein Leben mit dem Kind zu eröffnen…‘ (§ 219 Abs. 1).“ Er rief die Katholiken zur Mitzeichnung der Petition auf:
„Helfen wir den im September neu gewählten Abgeordneten unseres Parlaments zu einer tieferen Verantwortung für den Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Ich würde mich freuen, wenn auch unsere katholischen Beratungsstellen die Petition unterstützen würden. Damit wird unsere Stimme noch stärker und überzeugender.“
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