COVID-19 als Vorwand: Wie der Staat die Religionsfreiheit zermalmt

Trotz achtsamer Befolgung aller Vorsichtsmaßnahmen werden Gläubige weiterhin gegängelt – damit muss jetzt Schluss sein! Die Kirchen müssen wieder ihre Türen öffnen!

Image from Google Images

Es sollte nicht noch einmal wiederholt werden. Die Religionsfreiheit ist ein so hohes Gut und der Ursprung anderer Grundrechte, dass sie immer und in jedem Fall als zweites der grundlegenden Menschenrechte garantiert werden sollte. Das erste bleibt natürlich das Recht auf Leben.

Dies ist jedoch nicht der Fall. Es ist nicht so, weil es vorkommt, dass in verschiedenen Teilen der Welt vor allem der Staat, aber auch Kirchen oder Gruppen oder konkurrierende religiöse Institutionen, wo sie in der Mehrheit sind, dieses unveräußerliche Recht auf Wahrheit entweder offen mit Gewalt oder durch eine verdeckte Gewalt unterdrücken.

Außerdem macht es oft wenig praktischen Sinn, zwischen Verfolgern zu unterscheiden, sei es der Staat oder eine konkurrierende und mehrheitliche religiöse Gruppe oder Institution. Es ist in der Tat die Macht des Staates, die in der Lage ist, „den Kontrollraum“ zu übernehmen und es ist daher immer der Staat, auf den sich manche stützen, um religiöse Gruppen zu diskriminieren. Kurzum: Sobald er kann, unterdrückt der Staat die Grundfreiheiten der Person.

COVID-19 hat sich in der Welt verbreitet. Und CoViD-19 ist ein hervorragender Vorwand, um die Religionsfreiheit einzuschränken. Ja, Sie haben richtig gelesen: eine Ausrede. Ich meine damit nicht, dass COVID-19 an sich eine Ausrede ist: Ich habe geschrieben, dass COVID-19 zu einer bequemen Ausrede gegen die Religionsfreiheit missbrauchtwird.

Tatsächlich nutzen Staaten den Terror der Pandemie, um die Religionsfreiheit einzuschränken, d.h. den Zugang zu religiösen „Dienstleistungen“. Die Religionsfreiheit geht der Kultusfreiheit voraus, aber – wie wir schon mehrfach geschrieben haben – wenn die Kultusfreiheit ein wünschenswerter, wichtiger oder sogar verpflichtender Teil des konkreten Ausdrucks eines Glaubens ist, dann ist die Einschränkung der Kultusfreiheit nicht die Aufforderung an die Gläubigen, eine Zeit lang auf ein optionales Extra zu verzichten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sondern sie berührt direkt das Proprium eines Glaubens.

COVID-19 ist sicherlich angsteinflößend. An COVID-19 kann man erkranken und sogar sterben. Also ist Vorsicht geboten. Ja, natürlich. Aber Vorsicht ist das eine, Verschleierung etwas anderes: Das erste ist Frucht von Intelligenz und Reife, das zweite ist Frucht von roher Gewalt.

Da nun, ein Jahr nach dem Ausbruch der Epidemie, jeder weiß, welche Gesundheitsregeln zu befolgen sind (die zum größten Teil die Regeln des guten Benehmens und der Hygiene sind, die auch vorher schon befolgt werden mussten, weil sie immer befolgt werden), kann und muss der öffentliche Gottesdienst bei kluger Organisation in vollem Umfang erlaubt werden.

Es wird aber immer irgendeinen Dummkopf geben, der sich darüber hinwegsetzt und lügt, um die gesamte Gemeinschaft zu gefährden und damit Einschränkungen und Schließungen zu rechtfertigen. Diese Tatsache zu missbrauchen ist unaufrichtig.

Wenn jemand so töricht ist, andere zu missachten, indem er bei der Inanspruchnahme religiöser Dienste gegen Gesundheitsvorschriften verstößt, dann ist dem sicher nicht durch die Schließung von Kirchen, Synagogen, Tempeln und Gemeinden beizukommen, damit diesem Kerl der gesunde Menschenverstand beigebracht werden soll. Es ist nicht wie im Kindergarten, dass wenn Hans im Garten unartig ist, niemand mehr in den Garten gehen darf. Wenn unser „Hans“ die Gotteshäuser tatsächlich geschlossen vorfindet, wird ihn seine Dummheit dazu verleiten, in der Innenstadt spazieren zu gehen und auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Clubs usw. sein Unwesen zu treiben.

Entweder ist also alles in einem goldenen Gefängnis hermetisch verschlossen – auch der Mensch selbst! –, dessen Schlüssel bereits weggeworfen wurde, oder man tut das, was man immer tut und überlässt den Rest „wenn es Gott gefällt“.

Stattdessen scheint es, dass viele Menschen es mögen, gelenkt, kontrolliert, überwacht zu werden. Als ob sie Angst vor ihrer eigenen Reife, ihrer eigenen Verantwortung, ihrer eigenen Freiheit hätten. Als ob sie ihre Kindergartenschuhe nie ausgezogen hätten. In Gefangenschaft zu überleben und dann in einem Kerker an Entbehrungen zu sterben, ist es nicht wert.

Also, ich bin zu dem Punkt gekommen: Man muss leben, nicht nur überleben. Im Leben müssen wir damit rechnen, dass wir einmal im Leben sterben. Zum Leben gehört die Weisheit, nicht unnötigen Ärger für sich selbst, aber auch nicht für den Nächsten zu suchen. Und zum Leben gehört auch das Wesentliche, nämlich die Luft zum Atmen. Das ist genau das, worüber ich heute spreche: diese Luft zum Atmen, die man Religionsfreiheit nennt.

Die mobile Version verlassen