In Großbritannien sind zwei Frauen nach der Einnahme der Abtreibungspille RU-486 gestorben. Eine von ihnen erkrankte an einer Sepsis und verstarb kurz nach der Ankunft in der Notaufnahme eines Krankenhauses, während die andere einen Tag nachdem sie die Pillen zur chemischen Abtreibung einzuleiten eingenommen hatte, tot zu Hause aufgefunden wurde.
Dies ist das traurige Endergebnis der Entscheidung der britischen Regierung von Ende März, den Zugang zur Abtreibung während der Coronavirus-Pandemie zu erleichtern, indem es den Frauen erlaubt wird, die Abtreibungspille per Post zu bestellen und dann die „Do-it-yourself-Abtreibung“ in der „Behaglichkeit ihres Zuhauses“ durchzuführen.
Obwohl die Abtreibungspille weithin als eine „einfachere“ Möglichkeit der Abtreibung begrüßt wird, da sie keinen chirurgischen Eingriff impliziert (es sei denn, es kommt vor, dass nicht die gesamten Reste ausgestoßen werden, in Falle dessen doch ein Eingriff folgen muss), könnten nur diejenigen, die gleichgültig gegenüber der Gesundheit und dem Leben der Frauen sind, die Abtreibungspille per Post legalisieren und damit die Frauen einer Art russischem Roulette auszusetzen.
Zum Beispiel im Falle einer Eileiterschwangerschaft (wenn sich der Embryo in der Eileiter oder auf andere Weise außerhalb der Gebärmutterhaupthöhle zu entwickeln beginnt) kann die Abtreibungspille den Embryo nicht ausstoßen; das bedeutet, dass eine Frau, nachdem sie die Pille genommen und zu bluten begonnen hat, weiterhin schwanger bleibt, und nicht weiß, dass sie noch in Gefahr ist, da die Eileiterschwangerschaft eine direkte Bedrohung für ihr Leben darstellt.
Und das ist noch nicht alles. Die Abtreibungspille darf nur bis zu einem bestimmten Schwellenwert eingenommen werden – so ist in Großbritannien die „Abtreibung zu Hause“ bis zur 10. Woche erlaubt. Nach diesem Entwicklungsstadium muss der Eingriff chirurgisch durchgeführt werden. Wenn die Pille auf dem Postweg zugestellt wird, kann die Klinik, die die Pille verschickt, nicht mit Sicherheit wissen, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist – auch auf diese Weise sind Gesundheit und Leben der Frauen gefährdet.
Falls Sie denken, dass Ärzte und Kliniken das nicht tun würden, da sie zu den lautstärksten Verfechtern einer „sicheren, legalen und sporadischen“ Abtreibung gehören liegen sie leider falsch.
Zusätzlich zu den vielen tragischen Beispielen in den USA[1], wo es schon vor der Pandemie Fälle gab, in denen die Abtreibungspille weit über das gesetzliche Limit hinaus verwendet wurde, sind in Großbritannien weitere ähnliche Fälle bekannt. Bis zu 13 Untersuchungen laufen derzeit, in denen Missbrauch der Abtreibungspille geschehen ist. Ein Fall betrifft eine schwangere Frau, die ihr Baby zu Hause abgetrieben hat, obwohl sie 22 Wochen über dem gesetzlichen Grenzwert für die häusliche Abtreibung mit der Abtreibungspille lag. Darüber hinaus berichteten Notaufnahmen über Fälle von rupturierten Ektopien, schweren Blutungen und Frühgeburten von Säuglingen bei bis zu 30 Schwangerschaftswochen – alles Opfer der „Abtreibung zu Hause“.
Diese Vorkommnisse wurden Ende Juli während dem britischen Berufungsgericht vorgelegten Falles ans Licht gebracht, in dem das Christian Legal Centre die Entscheidung der Regierung anfocht, den Schwangerschaftsabbruch zu Hause zu legalisieren. Unglücklicherweise stellte das Gericht seine Ohren auf taub. Die Untersuchung der oben genannten Fälle wird vom Royal College of Obstetricians and Gynaecologists geleitet – der gleichen medizinischen Einrichtung, die sich für die Einführung der „Abtreibung zu Hause“ eingesetzt hatte.
Zuschauer auf der ganzen Welt konnten in dem Film Unplanned, der im März letzten Jahres in den USA Premiere hatte, sehen, wie ein Schwangerschaftsabbruch zu Hause wirklich aussieht.
Während der Pandemie haben wir ständig von allen Maßnahmen gehört, die ergriffen werden müssen, um Leben zu retten, und diejenigen, die uns diktieren, wann und wie unsere Bewegung, unsere Geselligkeit, unsere Versammlungen und sogar unsere Kirchenbesuche eingeschränkt werden, fordern uns auf, freiwillig von einer Reihe von Aktivitäten Abstand zu nehmen, einschließlich der Arbeitsplätze, mit denen wir unsere Familien unterstützen – all das würde sich lohnen, wenn dadurch selbst nur ein Leben gerettet wird, wie sie uns sagen.
Heute tragen wir Masken… „um nur ein Leben zu retten“. Morgen werden wir aufgefordert, den Impfstoff einzunehmen… „um nur ein Leben zu retten“… „um mindestens ein Leben zu retten“. Währenddessen versucht die liberale Lobby jedoch, die Abtreibung während der Pandemie in die medizinische Grundversorgung aufzunehmen.
Lassen Sie uns das klarstellen: Wir retten nur das Leben derer, die wir für würdig erachten, und gleichzeitig machen wir Überstunden, damit Frauen in diesen Notlagen leichter Zugang zu Abtreibungsdiensten haben und das Leben ihrer Kinder beseitigen können, mit dem „Bonus“, ihr eigenes Leben zu gefährden.
Entweder ist menschliches Leben von Natur aus wertvoll und verdient Schutz von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod – oder es ist es nicht. Wenn es das nicht ist, dann brauchen wir Kriterien zur Bewertung menschlichen Lebens. Diese können Wissen, Fähigkeiten, Beitrag zur Gesellschaft oder Wissenschaft sein, oder vielleicht Reichtum, Macht, politischer Einfluss… oder die Menge der Waffen, die man besitzt!
Für uns Christen ist es eine Selbstverständlichkeit: Der Wert jedes menschlichen Lebens ist unantastbar, denn jeder und jede von uns ist nach dem Bild Gottes geschaffen.
„Denn Du hast mein Inneres geformt,
Du hast mich im Leib meiner Mutter bedeckt.
Ich werde dich preisen, denn ich bin furchterregend und wunderbar gemacht.“(Psalm 139:13-14)
[1] Die FDA veröffentlichte einen Bericht, in dem es hieß, dass von 2000 bis zum 31. Dezember 2018 24 Todesfälle auf die Abtreibungspille zurückzuführen waren, 97 rupturierte Ektopien (darunter zwei Todesfälle) und mehrere Fälle von schweren systemischen Infektionen (Sepsis), einige davon mit tödlichem Ausgang. Der Bericht gab an, dass es fast 4.200 Komplikationen gab, darunter Todesfälle (24 Frauen), Krankenhausaufenthalte (1.042 Frauen) und andere Komplikationen (599 Bluttransfusionen und 412 Infektionen, davon 69 schwere Fälle).
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