Last updated on Juni 25th, 2021 at 04:40 am
Das Bistum Hildesheim hat Mitte Juni eine „Handreichung zu geschlechtersensibler Sprache“ herausgegeben.
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten 30 Jahre hätten gezeigt, dass die Nutzung des generischen Maskulinums verhindere, dass Frauen in den Vorstellungen vorkommen. Durch die Nutzung der Gendersprache sollen Denkanstöße zur Überwindung dieser Benachteiligungen gegeben werden. Ab sofort gelte für das Bistum: „mit-ansprechen statt mit-meinen!“
Neben der Verwendung substantivierter Partizipien (die Mitarbeitenden statt Mitarbeiter) oder dem Genderstern („Für jede*n Einzelne*n ist es wichtig.“) wird auch die Anrede Gottes gegendert.
Anstelle der liturgischen Form „Der Herr sei mit euch“ schlägt der Gender-Sprachführer „Die Liebe Jesu Christi sei mit euch“ oder „Die Geistkraft Gottes [sei mit euch]“ vor. Statt „Gott unser Vater“ sei auch „Guter Gott, der du uns Mutter und Vater bist“ möglich. Und „Herr Jesus Christus“ wird zu „Christus, unser Bruder“.
Die Handreichung ruft auch dazu auf, auf stereotypische Geschlechterdarstellungen und Hierarchien zu verzichten. Männer dürften „auch mal freundlich oder emotional wirken und Frauen ernst schauen. Bei der Aufstellung sollten Frauen nicht in den Hintergrund gerückt und nicht kleiner abgebildet werden als Männer.“ Männer sollten nicht häufiger als Frauen abgebildet werden und müssten Frauen nicht „einrahmen“. Grundsätzlich komme es „auf die Haltung an, die in der Sprache zum Ausdruck kommt!“
Die Broschüre wurde mit einer Auflage von 3.300 Stück gedruckt und an alle Mitarbeiter der Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Hildesheim versandt.
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