Last updated on März 30th, 2021 at 09:47 am
Die Familie steht überall unter Beschuss. Auf Schritt und Tritt folgt in Deutschland eine politische Entscheidung gegen Familie und die Autonomie der Eltern in ihrer Erziehung der nächsten. iFamNews hat mit dem Initiator der „Initiative Familienschutz“ und „Christenschutz“, Sven von Storch* gesprochen, der mit Finesse und Durchblick das politische Tagesgeschehen in Deutschland zu kommentieren weiß. Seine Sorge gilt besonders dem „Great Reset“, der die europäischen Werte (auch die Familie) zerstören will.
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iFamNews: Die Familie wird überall angegriffen – besonders auch in Deutschland. Was schätzen Sie derzeit als größte Bedrohung für Familie ein?
Sven von Storch: Die Familie, aus Vater, Mutter und Kind bestehend, ist die Basis der Nationen und das lebendige Fundament der Zivilisationen. Dekadenz und der systematische Abbau dieses Familienbildes und der dazugehörigen christlich-abendländischen Tugenden sind schon sehr tief in die Politik eingewachsen. Also ist eine kurzfristige Trendwende nicht zu erwarten. Jedenfalls nicht mit dem jetzigen Personal der Altparteien in Deutschland.
Doch es gibt auch Lichtblicke, wenn wir zu unseren östlichen und südlichen Nachbarn schauen. Die konservativen Kräfte unter Viktor Orbán und Mateusz Morawiecki haben das Tor aufgestoßen zu einer lebensbejahenden, kinder- und elternfreundlichen Politik nach christlichem Menschenbild. Wann dieses Hoffnungslicht auch nach Deutschland durchsickern wird, ist unsicher, aber ich antworte mit Abraham Lincoln: Man kann einen Teil des Volkes für lange Zeit täuschen, aber nicht das gesamte Volk die ganze Zeit. Die Familie in der Einheit der Liebe, Verantwortung und Treue wird wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft und der Politik treten.
iFamNews: Derzeit verschärft Angela Merkel in Deutschland ständig Corona-Maßnahmen, obwohl ihre Strategie bisher keine Früchte trägt, die diese Maßnahmen rechtfertigen würden. Wie werden die Langzeitfolgen dieser Maßnahmen für die Gesellschaft aussehen?
Sven von Storch: Die Corona-Politik der Merkel-Regierung mit ihren totalitären Lockdowns zerstört die Wirtschaft und Gesellschaft unseres Landes. Dahinter verbirgt sich die Motivation der globalistischen Politik- und Finanz-Eliten und Linksideologen, einen Systemwechsel durchzuführen. Corona wird als Vorwand missbraucht, um die alte Ordnung zu zerstören und durch eine neue zu ersetzen.
Dabei fällt die Zustimmung zu Merkels Lockdown-Politik von 73% auf 35% – Immer mehr Menschen verzweifeln an den Maßnahmen und Einschränkungen. Viele Bürger fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz. 43% fordern Lockerungen des Lockdowns.
Das Coronavirus bietet den globalistischen Eliten plötzlich eine historische Chance für eine gigantische politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzung. Corona kann als Ausrede für alle möglichen Maßnahmen genutzt werden, um endlich politisch das umzusetzen, was schon lange von neo-marxistischen Ideologen und globalistischen Eliten verfolgt wurde.
iFamNews: Klaus Schwab hat in diesem Sinne vorgeschlagen, die Wirtschaftskrise, die gerade von den Regierungen ausgelöst wird, auszunutzen um einen „Great Reset“ umzusetzen.
Sven von Storch: Corona wird als trojanisches Pferd genutzt, um Europas Werte zu zerstören. Im Kern geht es darum, dass die globalen Eliten und die Finanzwelt vor der größten Finanzblase der Geschichte stehen und man dringend einen Anlass oder eine Ausrede braucht, um die Welt so zu verändern, dass am Ende die Finanzeliten ihr Casino-Spiel an den Aktien- und Anleihemärkten fortführen können und nicht für das Scheitern zur Rechenschaft gezogen werden.
Wir werden noch sehen: Es werden immer neue Ausreden gefunden, um den Lockdown und andere Maßnahmen aufrechtzuerhalten und zu verlängern. Denn die Krise muss für die Eliten so lange andauern, bis im Hintergrund die Welt so verändert ist, dass sie ihr Spiel fortführen und ihre Macht stabilisieren können. Und wir Bürger werden mit dem Verlust des Lebensstandards und der Freiheit dafür bezahlen. Stattdessen soll uns eine neue Wertevorstellung aufgezwungen werden, die uns von den globalistischen Funktionären aufgezwungen wird, bei der unsere Grundwerte außer Kraft gesetzt sind und wir zu Gefangenen des Systems werden, wie wir das schon heute vorbildhaft in China beobachten können.
In der sogenannten „neuen Ordnung“ die vom „Great Reset“ umgesetzt werden soll, werden unsere westlichen Identitäts- und Wertegrundlagen keinen Raum mehr haben. Die Kultur der Zerstörung ist die ideologische Klammer, die Handlungsmaxime von Merkel und Schwab. Dies hat man in der jüngeren Vergangenheit bei den Themen Familie, Gender, Nation, Religion, usw. beobachten können. Das Einsperren der Menschen durch den Merkel-Lockdown ist nötig, um das Zerstörungswerk umzusetzen. Denn nur wenn das Alte zerstört ist, kann das Neue umgesetzt werden.
Wer nicht in absehbarer Zeit — nicht erst eines Tages — in solch einer Welt unumkehrbar aufwachen und kein Sklave dieser „neuen Normalität“, dieser neuen totalitären neo-marxistischen Gesellschaftsordnung sein will, muss dieser Realität bereits heute in die Augen schauen. Noch haben wir Zeit, sie zu verhindern. Wir müssen jetzt aufstehen und in unserem Umfeld und überall, wo wir wirken können, für unsere Freiheit, kämpfen.
iFamNews: Hohe Kirchenmänner bleiben schweigsam oder mit ihrer Kritik nur sehr sachte. Viele – gerade Gläubige – wünschen sich klarere Worte. Was ist Ihre Meinung dazu?
Sven von Storch: Seit den Corona-Restriktionen gab es (in Deutschland) nur von wenigen Bischöfen Proteste. Im Gegenteil: Der inzwischen reichlich schlingernde Lockdown-Kurs der Bundesregierung wird von der Evangelischen wie Katholischen Bischofskonferenz affirmativ begleitet und immer wieder bestätigt. Erste große Osterprozessionen werden bereits abgesagt. „In diesem Jahr werden die Karwoche und Ostern durch die Corona-Pandemie vermutlich wieder anders sein als gewohnt.“ schrieb die Deutsche Bischofskonferenz verniedlichend auf ihrer Internetseite. Stück für Stück wird christliches Leben in Deutschland abgebaut. Mit ihm sterben die christlichen Bräuche und Traditionen, das Zusammensein der Gläubigen, das gemeinsame Gebet, die spirituelle Erfahrung. Einen öffentlichen Empörungssturm sucht man vergebens.
Aber der Mensch braucht eine geistige Heimat. Und den bedeutendsten Teil dieser geistigen Heimat und Identität bildet für fast jeden Deutschen und Europäer nun einmal das Christentum – ob er das nun will oder nicht. Die Grundlage für unsere Freiheit im Westen hat das Christentum geschaffen, ohne das Christentum würde diese Freiheit nicht mehr existieren. Das betrifft auch Nicht-Christen. Daher müssen gerade Christen um ihre Religionsfreiheit kämpfen und den Politikern klarmachen, dass sie sich auch ihre liturgischen Feste nicht „wegnehmen“ lassen.
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*Sven von Storch wurde in Osorno, Chile, geboren und wuchs dort auf. Ausbildung und Studium zum Betriebswirt machte er in Santiago de Chile, Greifswald und Göttingen. Nach seinem Studium war er viele Jahre Berater für Strategische Kommunikation in Chile und Deutschland. Er ist verheiratet mit Beatrix von Storch, Mitglied des Bundestages. Von Storch lebt in Berlin, wo er die Bürgerbewegung Zivile Allianz leitet, aus der mehrere zivilgesellschaftliche Initiativen wirken. Er ist Herausgeber der Internet- und Blogzeitung FreieWelt.net, sowie Leiter des Institut für Strategische Studien Berlin.
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