Der Mangel an Lehrkräften hat in der deutschen Bildungspolitik akute Ausmaße angenommen. Laut einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) müssen immer mehr Kinder und Jugendliche auf ihren Schulunterricht verzichten, da tausende Lehrerstellen unbesetzt bleiben.
Die Situation hat schwerwiegende Auswirkungen auf den Lernerfolg der Schüler in deutschen Schulen, wie Aktion Kinder in Gefahr berichtet. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, geht davon aus, dass die Zahlen der Kultusministerien „geschönt“ seien und dass die tatsächliche Anzahl unbesetzter Lehrerstellen zwischen 32.000 und 40.000 liegt. In vielen Bundesländern werden Stunden am Anfang des Schuljahres gestrichen, um dem Lehrermangel gerecht zu werden, was zu einer Verschlechterung der Bildungssituation führt. Einige Bundesländer setzen auch Eltern oder andere Nicht-Pädagogen als sogenannte Schulhelfer ein, die in der Statistik als Lehrkräfte verrechnet werden.
Die zunehmende Schülerzahl sei ein Grund für den Lehrermangel, aber auch das Problem der unattraktiven Arbeitsbedingungen und die geringe Entlohnung tragen dazu bei. Laut RND haben die Bundesländer unterschiedliche Lösungsansätze entwickelt, wie die Anwerbung von Quereinsteigern und die Zahlung von Prämien, um Lehrer zu halten. Einige pensionierte Lehrkräfte werden ebenfalls wieder eingesetzt.
Allerdings wird die Situation nicht schnell gelöst werden, da Bund und Länder noch keine einheitliche Lösung gefunden haben. Experten gehen davon aus, dass Deutschland noch jahrelang mit diesem Problem kämpfen wird.
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