Laut dem Psychologen und Suchtforscher Hans-Jürgen Rumpf leiden etwa zwei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung an einer Internet- oder Computerspielsucht, bei weiteren zehn Prozent treten erste auffällige Symptome einer solchen Störung auf. Diese Sucht ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen erkennbar: Laut einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Suchtfragen (DZSKJ) betrifft dieses pathologische Verhalten mittlerweile mehr als vier Prozent der 10- bis 17-Jährigen, berichtet Aktion Kinder in Gefahr.
„In den letzten Jahren ist die Anzahl der Betroffenen, insbesondere bei jungen Menschen, deutlich gestiegen“, schreibt Maximilian Klieber. Bei 18- bis 24-jährigen Männern stieg der Anteil von zwei Prozent im Jahr 2011 auf 3,2 Prozent im Jahr 2019. Bei Frauen desselben Alters stieg er von 2,1 Prozent auf 5,1 Prozent an, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Bei jüngeren Menschen in der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren gibt es deutlich höhere Zahlen von Betroffenen. Hier stieg der Anteil männlicher Jugendlicher von drei Prozent im Jahr 2011 auf 6,7 Prozent im Jahr 2019. Aufgrund des ersten Lockdowns im Jahr 2020 hat die Häufigkeit und Dauer der Nutzung von Spielen und sozialen Medien stark zugenommen, beispielsweise hat sich die Spielzeit unter der Woche pro Tag von 80 auf 144 Minuten verlängert. An Wochenenden war die Spielzeit noch länger.
Laut Hans-Jürgen Rumpf könnten Betroffene in Zukunft durch die Digitalisierung und das Erscheinen neuer Produkte auf dem Gaming-Markt noch schneller abhängig werden.
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