„Frauen brauchen nicht den Satz: Du schaffst das nicht. Sie brauchen eine feinfühlige Begleitung, damit sie ihre großen Potentiale entfalten können.“ Mit diesen Worten gab die Hebamme Sarah Göbel auf der Eröffnungskundgebung des diesjährigen Marsches für das Leben einen Einblick in die Lage von Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt, wie der Bundesverband Lebensrecht berichtet.
Der Marsch findet jedes Jahr im September in Berlin statt. Er startet mit einer großen Kundgebung auf einer Bühne und es folgt eine lange Demonstration durch die Innenstadt Berlins, die mit einem ökumenischen Gottesdienst endet. Dieses Jahr wurde der Gottesdienst vom Vikarbischof der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, Emmanuel Sfiatkos, und Weihbischof Thomas Maria Renz aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart geleitet.
Alexandra Linder, Vorsitzende des Bundesverbands für Lebensrecht, nannte in ihrer Begrüßung auch positive Beispiele für die Wahrung der Menschenrechte, so in den USA, wo man nach 51 Jahren über 63 Millionen Kinder abgetrieben hat (ein Drittel davon in der afroamerikanischen Bevölkerung, die nur 16% der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Die Kundgebung beim Marsch für das Leben, moderiert von Linder sowie den BVL-Vorstandsmitgliedern Hartmut Steeb und Cornelia Kaminski, ging unter musikalischer Begleitung der Band Gnadensohn mit der US-Amerikanerin Terrisa Bukovinac weiter, die als erklärte Atheistin aber vehement für das Lebensrecht eintritt. Sie betonte die Notwendigkeit einer sozialen Gerechtigkeit und den unbedingten Einsatz aller dafür.
Ein Teilnehmer berichtete iFamNews bezüglich der Gegendemonstration: „Keine Spur von Einschüchterung durch die Kultur des Todes, es wurde gebetet, gesungen, miteinander gesprochen. Die Präsenz als Christen, das Dasein ist bereits Zeugnis genug. Wer auf der richtigen Seite steht, muss nicht schreien, um seinen Argumenten Nachdruck zu verschaffen. Ich hatte den Eindruck, dass es eine gemeinsame Feier der christlichen Kultur und des christlichen Menschenbildes war, ein Fest für das Leben.“
„Wenn ich auf Gegendemonstranten getroffen bin, hat mich das meistens nicht berührt. Die einzige Empfindung war eine gewisse Verwunderung und auch etwas Mitleid, wie es möglich ist, dass Menschen sich ideologisch so verlaufen können und ihr Elend gar nicht bemerken. Ein gewisses Mitleid für die Gegendemonstranten war auch aus den Gesprächen der anderen Teilnehmer des Marsches herauszuhören. Ich habe keinen Hass und keine Angriffe auf die Gegendemonstranten erlebt,“ fügte er hinzu.
Die Berliner Polizei hatte – wie immer – alle Hände voll zu tun mit dem Schutz der Lebensschützer. Sprechchöre wie „Raise your voice, my body my choice“, „Eure Kinder werden so wie wir, Eure Kinder werden alle queer“ und „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ schallten dem Marsch entgegen. Die Gegendemonstranten wurden aber erfolgreich komplett vom Marsch für das Leben ferngehalten. Trillerpfeifen und Schreien/Sprechchöre waren teilweise nur in der Ferne zu hören. Sporadisch gab es direkte Begegnungen am Straßenrand, aber die Polizei war immer vor Ort. Die Gegendemonstranten waren eindeutig in der Minderheit.
Die Lebensschützer hingegen hielten Plakate mit Sprüchen wie: „Töten ist keine ärztliche Kunst“, „Jeder Mensch ist Würdeträger“ und „Echte Männer stehen zu ihrem Kind“ hoch. Auch kreative Sprüche wie: „Auf dem Mars wäre eine Zelle schon Leben“ wurden schmückten die Banner.
Alles in allem war der Marsch ein voller Erfolg und das größte öffentliche Bekenntnis für das Leben in Deutschland dieses Jahr.
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