Die Texas A&M University hat einen Professor entlassen und wichtige Verwaltungsmitarbeiter – namentlich den Dekan und den Abteilungsleiter – nach Gegenwind wegen eines Kurses entfernt, in dem ein Student aufgefordert wurde, den Raum zu verlassen, weil er Einwände gegen die Diskussion über „Queerness“ in der Kinderliteratur hatte. Die Professorin, Dr. Melissa McCoul, soll behauptet haben, dass „Queerness“ für junge Leser nicht automatisch unangebracht sei und während des Unterrichts heteronormative Ansichten infrage gestellt haben.
In einem durchgesickerten Video widersprach ein Student den Inhalten des Kurses und sagte, diese stünden nicht nur im Widerspruch zu seinen persönlichen Überzeugungen, sondern auch zu den religiösen Überzeugungen anderer. Der Student äußerte seine Unwilligkeit zur Teilnahme und argumentierte, dies sei nach den Durchführungsverordnungen der Trump-Regierung bezüglich DEI (Diversity, Equity, and Inclusion) im Bildungswesen nicht legal. Daraufhin forderte Dr. McCoul den Studenten auf, den Raum zu verlassen, und betonte ihre rechtliche und ethische Befugnis, im Klassenzimmer zu unterrichten.
Nachdem das Video öffentlich wurde, teilte der Abgeordnete Brian Harrison es, forderte staatliche und bundesstaatliche Beamte zur Untersuchung auf und verlangte Rechenschaft. Präsident Mark A. Welsh III verteidigte zunächst, dass Literatur mit LGBT-Themen unterrichtet werden könne, wenn sie eindeutig Teil der veröffentlichten Kursbeschreibung sei. Später jedoch ordnete er die Entlassung des Dekans und des Abteilungsleiters an, weil sie Kursinhalte genehmigt hatten, die nicht der Beschreibung im Kursverzeichnis entsprachen. Dr. McCoul wurde ebenfalls entlassen, weil sie sich weigerte, sich an die genehmigte Beschreibung zu halten.
Dieser Fall an der Texas A&M spiegelt eine größere Bewegung in konservativen Kreisen wider, die eine strengere Aufsicht über die Lehrinhalte an öffentlichen Universitäten fordert – insbesondere in Bezug auf Geschlechtsidentität, Sexualität und Kinderliteratur. Für viele stellen die Entlassungen einen Präzedenzfall dar: dass Kurse mit ihren deklarierten Inhalten übereinstimmen müssen, dass Studenten nicht mit Ideologie überfallen werden sollten und dass Professoren und Verwaltungsmitarbeiter für Transparenz sowie die Achtung religiöser Überzeugungen verantwortlich sind.