Immer mehr Länder auf der ganzen Welt, inzwischen sind es 41, verbieten Tierversuche für die Herstellung von Kosmetika. Zuletzt war es Mexiko, das im September ein entsprechendes Gesetz verabschiedet und durch 103 Ja-Stimmen im Senat das Verbot umgesetzt hat. Das mexikanische Gesetz gilt als eines der strengsten der Welt und verbietet die Herstellung, Vermarktung und Einfuhr von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Ein Verstoß dagegen wird als Straftat verfolgt und mit zwei bis sieben Jahren Haft geahndet.
Verschiedene Interessenverbände wie die Humane Society International/Mexiko und die NGO Te Projeto haben Druck ausgeübt und maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Der Verabschiedung des Verbots von Tierversuchen in der Kosmetikindustrie ging eine spektakuläre Kampagne voraus, die in der Veröffentlichung des animierten Kurzfilms Save Ralph gipfelte, einer herzerwärmenden Geschichte für Erwachsene und Kinder, die über 150 Millionen Mal in den sozialen Medien aufgerufen und allein auf TikTok über 730 Millionen Mal getaggt wurde. Es folgte eine von 1,3 Millionen Mexikanern unterschriebene Petition, um die Verabschiedung des Gesetzes voranzutreiben.
Ein ähnliches Verbot gilt in allen Ländern der Europäischen Union seit der Verabschiedung der europäischen Verordnung 1223/2009 im Jahr 2013. In den darauffolgenden Jahren folgten Brasilien, Indien und Südkorea diesem Beispiel. In den USA ist 2019 der Human Cosmetics Act in Kraft getreten, der Tierversuche und den Verkauf von auf diese Weise getesteten Schönheitsprodukten verbietet, doch nur sechs Bundesstaaten haben das Verbot umgesetzt.
Menschliches Leben ist wertlos
Man könnte argumentieren, dass die Sensibilisierung für den Tierschutz die Menschen auch dazu erziehe, generell die Würde des Lebens zu achten und zu schützen, unter anderem und insbesondere die des Menschen. Leider liegen die Dinge aber anders.
Es wird wenig darüber berichtet, aber es ist allgemein bekannt, dass bei der Herstellung von Kosmetika üblicherweise fetale Zellen von abgetriebenen Föten verwendet werden. Den traurigen Rekord auf diesem Gebiet hält – wie könnte es anders sein – China. Bereits 2005 deckte die britische Zeitung The Guardian diese Praxis in einem chinesischen Unternehmen auf, wo neben abgetriebenen Föten auch Hautfragmente von Leichen zum Tode verurteilter Regimegegner verarbeitet wurden.
Der Westen kann diesbezüglich allerdings kaum den Zeigefinger erheben. Anfang 2019 kündigten Benefit Cosmetics und M∙A∙C Cosmetics ihre Unterstützung für Planned Parenthood – den weltweit größten und mächtigsten Abtreibungsanbieter – durch die „philanthropischen“ Programme Benefit Bold Is Beautiful Project und M∙A∙C VIVA GLAM an. Benefit unterstützt insbesondere Projekte im Bereich der so genannten „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ (sprich: Abtreibung, Verhütung usw.) sowie der Sexualerziehung im Allgemeinen. M∙A∙C hat für die nächsten zwei Jahre 500.000 Dollar zur Finanzierung eines Informationsprogramms von Planned Parenthood zum Thema Abtreibung zugesagt.
Kriminelles Texas
Erst kürzlich, im September 2021, haben Goop, die Kosmetikmarke der Schauspielerin Gwyneth Paltrow, und die bereits erwähnte Benefit Cosmetics das neue texanische Gesetz angefochten, das den Zugang zu Abtreibungen erheblich einschränkt. Goop drückte seine Solidarität mit den texanischen Frauen aus, deren Rechte ihrer Ansicht nach „in schwerwiegender und ungerechter Weise eingeschränkt“ würden. Benefit verbreitete seinerseits den auf dem Bauch einer Frau prangernden Slogan „Haltet eure Gesetze von meinem Körper fern“. „Gegenwärtig wird das Recht auf lebensrettende Behandlung angegriffen. Das extremste, jemals umgesetzte Abtreibungsverbot ist gerade in Texas in Kraft getreten, womit im Wesentlichen Privatpersonen mit der Umsetzung eines gefährlichen und restriktiven Gesetzes beauftragt werden“, so ein Sprecher von Goop.
Auch Saie Beauty, eine neue Make-up-Marke mit „sauberem Image“, verurteilte das texanische Gesetz in den sozialen Medien: „Wir haben Saie gegründet und damit eine Marke geschaffen, die davon ausgeht, dass jeder das Recht haben sollte, sich in seinem Körper wohl zu fühlen und eigene Entscheidungen für das persönliche Wohlbefinden zu treffen. Wir sind solidarisch mit all jenen, die Zugang zu diesen Wahlmöglichkeiten fordern, wozu eine sichere und erschwingliche Gesundheitsversorgung und insbesondere der Schutz der reproduktiven Rechte gehören.“ Da fällt es wahrlich schwer zu glauben, dass hinter solch deutlichen Aussagen zugunsten des größten Abtreibungsunternehmens der Welt einzig uneigennützige Interessen stehen sollen. Denn Tatsache ist, dass das Verbot von Tierversuchen die Kosmetikindustrie dazu antreibt, auf biologisches Material von Menschen zurückgreifen.
Schließlich weiß man ja, dass für die Gurus der modernen Welt ein Kind weniger wert ist als ein Schwein.