Künstliche Ernährung eingestellt: polnischer Pro-Life Katholik stirbt in englischem Krankenhaus

Mediziner und Gericht hatten erklärt, dass es „im besten Interesse“ des komatösen Patienten sei, seine künstliche Ernährung zu stoppen. Jetzt ist der Katholik verhungert.

Der polnische Patient, der nach einer Gehirnschädigung infolge eines Herzinfarkts in einem großbritannischen Krankenhaus im Koma lag, ist gestorben.

Grund des Todes ist der Entzug der künstlichen Ernährung durch das britische Krankenhaus. Die behandelnden Ärzte sowie ein britisches Gericht hatten entschieden, dass es „im besten Interesse“ des katholischen Patienten sei, dessen künstliche Ernährung einzustellen. Der Pole, der seit längerem in Großbritannien lebte, war aufgrund eines Gerichtsurteils in der Öffentlichkeit nur als RS bekannt geworden.

Dem Tod vorausgegangen war ein wochenlanger Rechtsstreit, in dessen Zentrum der katholische Glaube des Patienten sowie seine Pro Life Überzeugung stand.

Die Mediziner und die Ehefrau des RS wollten die Behandlung beenden. Die Mediziner waren zur Einschätzung gekommen, RS werde „nie eine nennenswerte Lebensqualität erreichen“. Der Stopp der künstlichen Ernährung sei daher „im besten Interesse“ des Patienten. Die Ehefrau des RS hatte weiter ausgesagt, ihr Mann habe bei schwerer Krankheit niemandem eine Last sein wollen und hätte nicht gewollt, dass seine Kinder ihn in seinem gegenwärtigen Zustand sehen würden.

Die polnische Familie des Patienten versuchte hingegen bis zuletzt, die künstliche Ernährung aufrechtzuerhalten. Sie führte an, RS sei praktizierender Katholik, der Abtreibung und Euthanasie rundherum ablehne. Zweimal konnte die Familie die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung bewirken. Zum 14. Januar wurde sie dann ohne Wiederaufnahme eingestellt. Eine Intervention am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte scheiterte. Auch das Ersuchen der polnischen Regierung, RS weiter in Polen zu behandeln, wurde abgelehnt; der Patient könne dabei sterben. Zuletzt hatten auch englische katholische Bischöfe auf Bitte der polnischen Bischöfe vergeblich um die weitere Ernährung des Mannes gebeten.

Britische Bioethiker kritisierten das Beenden der künstlichen Ernährung durch das Gerichtsurteil: es stelle einen gefährlichen Präzedenzfall für Pro Life Christen dar.

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