Eingedenk des Muttertags und des Internationalen Tags der Familie hat die IOF zusammen mit anderen Organisationen auf der ganzen Welt folgende Stellungnahme an die Botschafter der Vereinten Nationen und deren Missionen gerichtet:
Mehr Schutz für Mütter: Ein Aufruf zu Reflexion und Rückbesinnung
„Der bedeutende Beitrag der Frau zum Wohlergehen der Familie und zur Entwicklung der Gesellschaft“, erklärten die Vereinten Nationen 1981 in der Präambel ihres Abkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, werde „bisher noch nicht voll anerkannt“. Wird sich das jemals ändern?
„Während die Geschichtsbücher die Siege tapferer Herrscher und Krieger besingen“, bemerkte Erzbischof Bernardito Auza, ehemaliger Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO, „ist die gesamte Zivilisation… den kaum überlieferten, ja sogar unbekannten Verdiensten der Frauen zu unschätzbarem Dank verpflichtet, denn sie haben – wie eine sanfte, beständige Wasserströmung Flüsse formt – ganze Zivilisationen geprägt“. In der Tat „verdankt die Menschheit ihr Überleben der Entscheidung der Frau, Kinder nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie zu tugendhaften und wahrhaft menschlichen Wesen zu erziehen“.
Bedauerlicherweise, so der Erzbischof, „leben wir in einer Zeit, in der viele Gesellschaften den einzigartigen Wert und die Würde der Mutterschaft nicht ausreichend verteidigen, wertschätzen und fördern, so dass die Frau unter kulturellen und rechtlichen Gesichtspunkten gezwungen ist, sich zwischen ihrer intellektuellen und beruflichen Entwicklung und ihrem persönlichen Wachstum als Ehefrau und Mutter zu entscheiden. Frauen leisten durch ihr Engagement für die Familie und die Erziehung der nachkommenden Generation einen wesentliche Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft, jedoch wird dies nicht ausreichend anerkannt. Ihr oftmals couragiertes Engagement im Hintergrund wir zuweilen sogar als veraltetes und ungesundes Rollenbild der Frau verunglimpft“.
Dass diese beachtliche Entwicklung selbst in der UNO vonstatten geht, ist ein Verrat an jenen Prinzipien, die sie kurz nach ihrer Gründung – dieses Jahr begehen wir den 75. Jahrestag ihres Bestehens – in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verkündet hat. In der Erklärung werden nur an einer Stelle bestimmte Rechte als „besonders“ bezeichnet, nämlich im Passus zur Mutterschaft: „Mütter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung“. Zudem spricht die Menschenrechtserklärung nur an einer Stelle von einer Grundeinheit, der Rechte zuerkannt werden, und zwar bei der Erwähnung von Familie: „Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat“.
Der damalige Generalsekretär Ban Ki-Moon unterstrich die zentrale Verbindung zwischen Mutterschaft und Familie mit folgenden Worten: „Mütter spielen eine entscheidende Rolle in der Familie, welche wiederum eine mächtige Kraft für sozialen Zusammenhalt und Integration darstellt. Die Mutter-Kind-Beziehung ist für eine gesunde Entwicklung des Kindes unerlässlich…. In einer sich wandelnden Welt stehen wir vor vielen Herausforderungen, ein Faktor bleibt dabei jedoch immer gleich: die zeitlose Wichtigkeit der Mütter und deren unschätzbarer Beitrag zum Großziehen der nachkommenden Generation“.
Allerdings handelt es sich um eine Realität, die allzu häufig ignoriert wird. So wurden in der Abschusserklärung der diesjährigen Jahrestagung der Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau, welche aufgrund der COVID-19-Krise anstatt der üblichen zehn Tage nur einen Tag dauerte, weder das Wort „Mutter“ noch der Begriff „Mutterschaft“ erwähnt. Nach Ansicht von Erzbischof Auza können derlei anhaltende Versäumnisse bedrohliche Auswirkungen zur Folge haben: „Unsere Zukunft ist bereits ein Spiegelbild unseres Verhaltens gegenüber Müttern, d.h. auf welche Weise wir als Individuen und als Gesellschaft Mütter bei der Erziehung starker und gesunder Familien unterstützen“.
Gerade jetzt im Jahr 2020, wo so viele Menschen rund um den Globus den Muttertag feiern, rufen wir dazu auf, das einmalige Zusammentreffen von UN75 und COVID-19 als eine Zeit der Reflexion und Rückbesinnung zu nutzen: um über die noch nicht voll anerkannte Rolle der Mütter nachzudenken und sich auf jene „besondere Fürsorge und Unterstützung“ zurückzubesinnen, auf die alle Mütter in Erfüllung ihrer Rolle als Weltveränderer Anspruch haben. „Die Familie ist wahrlich die Grundlage der Gesellschaft“, sagte Präsident Ronald Reagan, „und die Mutter das unverzichtbare Fundament für das Familienleben. Ihr Einfluss auf die Ausbildung und Erziehung unserer Jugend ist tiefgreifend und alles durchdringend, von unermesslicher Bedeutung“.
International Organization for the Family
Center for Family and Human Rights
United Families International
American Family Association of New York
Native American Fatherhood and Families Association
Latin American Alliance for the Family
FamilyPolicy.RU Advocacy Group, Russland
Real Women of Canada
Women of the World Global Platform
Institute for Family Policy, Spanien
CitizenGo, Spanien
Family First, Neuseeland
Novae Terrae Foundation, Italien