Der britische nationale Gesundheitsdienstleister NHS hat angekündigt, Großbritanniens einzige Klinik für Transgender-Behandlungen zu schließen. Die Entscheidung war getroffen worden, nachdem eine unabhängige Untersuchung zu dem Schluss gekommen war, dass das derzeitige Arbeitsmodell der Tavistock Klinik „langfristig keine sichere oder praktikable Option ist“ (IFamNews hatte berichtet).
Der Untersuchungsbericht hatte bemängelt, dass zur Effektivität und Sicherheit von Hormongaben für Geschlechts-dysphore Jugendliche noch keine Aussage gemacht werden könne. Ärzte hatten geäußert, sich „unter Druck gesetzt“ zu fühlen, Hormone zu geben. Weiter war moniert worden, dass die Menge an Vorstellungen bei der Klinik nicht bewältigt werden könne und die Hilfesuchenden darunter leiden würden.
Die junge Keira Bell, die nach einer Behandlung bei Tavistock wieder in ihrem Geburtsgeschlecht leben wollte und die Klinik daraufhin verklagt hatte (IFamNews hatte berichtet), freute sich über die Ankündigung der Schließung: „Viele Kinder werden davor bewahrt werden, den Weg zu gehen, den ich gegangen bin.“ Bell waren mit 16 Jahren Pubertätsblocker, ein Jahr später Testosteron verschrieben worden. Mit 20 Jahren wurden ihr die Brüste amputiert.
Der NHS hat allerdings angekündigt, für die geschlossene Tavistock Klinik zwei neue Gender-Kliniken zu gründen. Eine soll wiederum in London entstehen, eine weitere im Nordwesten Englands. Auf diese Weise möchte der NHS dem in den letzten Jahren gestiegenen Andrang nach Behandlungen Herr werden und die Wartezeiten verkürzen. Inwiefern die Hormonbehandlungen an sich durch die 2023 erwartete Fertigstellung des unabhängigen Cass-Berichts bewertet werden wird, bleibt abzuwarten.
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