Corona-Kriese: Panikmache ignorieren, Hoffnung schüren

Jürgen Liminski äußert sich zum Leben in der Krise, Herausforderungen und Hoffnungen für die Familie.

Last updated on März 30th, 2021 at 09:16 am

Die Corona-Krise ist mittlerweile allgegenwärtig. In Deutschland wird heiß diskutiert. Bundeskanzlerin Merkel sieht noch keine Ende der Maßnahmen in Sicht, die Opposition fordert bereits eine „Exit“-Strategie.

Der bekannte Journalist, Publizist, Buch Autor und Vater von zehn, Jürgen Liminski wurde von Initiative Familienschutz zum Thema Corona interviewt.

Liminski sieht existentielle Sorgen vor allem bei kinderreichen Familien und Alleinerziehende: „Es ist nicht zynisch, auf Vorteile oder Chancen hinzuweisen, die einer Mehrheit offenstehen. Existentielle Sorgen gab es für manche Familien auch schon vor der Krise. Es wird sie auch danach geben, vor allem für kinderreiche Eltern und Alleinstehende mit Kindern. Solche Sorgen können ständiger Begleiter im Hinterkopf sein. Gerade in diesem Fall sollte man die Zeit nutzen, um das Wesentliche im Leben nicht zu vergessen: Die Beziehungen der Liebe zum Partner und zu den Kindern.“

Das – aufgrund der Krise – familienpolitische Themen wieder in den Vordergrund rücken, sieht Liminski nicht, die Familie wird weiterhin leiden: „Und zwar aus zwei Gründen: Zum einen wird auf die Bedürfnisse der Kinder nur selten Rücksicht genommen, wie man an den von der Politik meist verdrängten Ergebnissen der Bindungsforschung sieht. Studien haben zudem ergeben, daß Kinder sich vor allem Zeit mit ihren Eltern wünschen. Politik und Wirtschaft aber haben bei dem Stichwort Familie kaum mehr im Sinn als Kita, also Fremdbetreuung, und Produktionssteigerung.“

Viele Politiker schürten Angst und Panik, anstelle sich auf Solidarität und echte Hilfe zu konzentrieren und mit anzupacken. Liminski sieht darin eine vertane Chance: „Ärgerlich finde ich dagegen den Hang in vielen Medien, sich auf Extremfälle zu stürzen und so mehr Unsinn für Panik zu schüren als Sinn für Solidarität. Es gibt diese Fälle, sicher. Aber das ist wie bei den Themen Abtreibung oder aktive Sterbehilfe: Man benutzt Einzelfälle zur emotionalen Aufregung, um Regeln und Gesetze für alle einzuführen. Die Wirklichkeit und auch der Alltag der allermeisten Menschen und vor allem der Familien sieht auch in Zeiten von Corona anders aus als die Welt der Journalisten.“

Trotzdem bleibt die Hoffnung:

„Wir sehen es an den vielen Tipps im Netz für die Strukturierung des Alltags in Zeiten von Corona, an den Filmen auf Youtube über Ideen, wie man Solidarität auf Distanz leben kann und an den Vorschlägen der Kirchen auf eigenen Internetseiten über die Unterstützung für andere, etwa Obdachlose oder auch an dem Engagement ehrenamtlicher Helfer und auch von Studenten, damit die Ernte eingebracht werden kann. All das ist ermutigend.“

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