Autistische Jugendliche werden für Transgender-Interessen ausgenutzt

Die Transgender-Ideologie bedient sich der Medizin, um ihre absurde und schädliche Ideologie glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

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Last updated on September 9th, 2021 at 01:48 am

Christian Wilton-King ist Lehrer in Cardiff (Großbritannien) und hat sich auf den Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen spezialisiert. Vor einigen Jahren wurde er wegen einiger Äußerungen, die er in einer privaten Facebook-Gruppe gemacht hatte und die von Transgender-Personen als respektlos empfunden wurden, angegriffen. Die Kommentare wurden seiner Schule gemeldet, woraufhin das Education Workforce Committee [oberste Schulbehörde] eine disziplinarische Untersuchung einleitete.

Wilton-King wurde daraufhin „bewertet“, „beurteilt“ und für „nicht schuldig“ befunden und durfte schließlich seine Arbeit wieder aufnehmen. Zuvor musste er sich jedoch dafür entschuldigen, falls seine Worte von einigen Personen falsch verstanden worden seien. Noch heute ist der Mann nicht sicher, ob er seine Arbeit als Lehrer fortsetzen kann, da er sich auf einem schmalen Grat der Diskriminierung bewegt.

Wilton-King selbst erzählte seine Geschichte in einem langen Beitrag auf der Website von Transgender Trend, einer 2015 gegründeten gemeinnützigen Organisation, um Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie vor Hormonbehandlungen und invasiven chirurgischen Eingriffen zu schützen, die von gewissen Strömungen hingegen gutgeheißen werden.

In der Online-Präsentation der Organisation heißt es, Transgender Trend unterstütze nachdrücklich „[…] das Recht der Kinder, Geschlechterstereotypen abzulehnen und so zu sein, wie sie wirklich sind, ohne Diskriminierung, Abstempelung oder medizinische ‚reparierende’ Eingriffe. Wir glauben, dass alle Kinder das Recht haben, die Pubertät zu durchlaufen und das Erwachsenenalter mit intakter Fruchtbarkeit zu erreichen, und dass dies ein grundlegendes Menschenrecht ist.“ Kürzlich spielte die Vereinigung eine wichtige Rolle, als der britische High Court ihr die Möglichkeit gab, „[…] in der Rechtssache Keira Bell gegen Tavistock & Portman NHS Trust als Streithelfer aufzutreten“.

Maya Forstater, die kürzlich wegen eines ähnlichen Rechtsstreits in die Schlagzeilen geriet, als sie aufgrund von einigen Äußerungen, die als diskriminierend gegenüber Transgender-Personen angesehen wurden, vom Dienst suspendiert und dann wieder eingestellt wurde, äußerte sich ebenfalls solidarisch mit dem Lehrer aus Cardiff.

Christian Wilton-King geht jedoch, auch dank seiner langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Autismus-Spektrum-Störungen, einen Schritt weiter und äußert beunruhigende Zweifel. Anscheinend neigen die Vereinigungen, die sich für die Rechte von LGBT+ und die Behandlung von Themen im Zusammenhang mit „Geschlechtsidentität“ in britischen Schulen einsetzen, dazu, Jungen und Mädchen mit Autismus zu einer „genderorientierten“ Sichtweise zu drängen, bis hin zur „Entdeckung“ der eigenen Geschlechtsdysphorie, so dass sich diese Jungen und Mädchen dann an Arztpraxen und Einrichtungen wenden, die auf Geschlechtsumwandlungen für Jugendliche spezialisiert sind. All das geschieht offenbar weiterhin, obwohl das britische Bildungsministerium kürzlich den Einfluss solcher Interessengruppen in den Schulen stark eingeschränkt hat.

Der Lehrer zitiert einige wichtige Daten, darunter eine maßgebliche klinische Studie aus dem Jahr 2016, die besagt, dass der Prozentsatz der Menschen mit autistischen Zügen oder Diagnosen, die gleichzeitig eine Geschlechtsabweichung angeben, zwischen 15 und 35 % liegt. Er weist auch darauf hin, dass fast die Hälfte der Patienten in der Tavistock-Klinik – die wie berichtet auf die Behandlung und Operationen zur Geschlechtsanpassung bei Jugendlichen spezialisiert ist – auch Merkmale oder Diagnosen von Autismus aufweisen.

An dieser Stelle stellt sich die Frage, ob die Wahrscheinlichkeit einer Geschlechtsdysphorie bei jungen Menschen mit Autismus, der von der britischen National Autistic Society als „[…] eine lebenslange Entwicklungsstörung, die die Art und Weise beeinflusst, wie eine Person kommuniziert und mit anderen Menschen in Beziehung tritt und wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt“ definiert wird, tatsächlich höher ist als bei allen anderen Menschen.

Oder vielmehr, ob diese jungen Menschen ausgenutzt und in gewisser Weise von der Transgender-Bewegung „rekrutiert“ werden. Denn eigentlich geht es nur darum, die Schwierigkeit zu erkennen, die autistische Jungen und Mädchen haben, sich auf die Außenwelt und somit auf die Anderen einzulassen, und zwar von dem Moment an, in dem die Spiegelneuronen des Kleinkindes die Identifizierung mit männlichen und weiblichen Erwachsenenfiguren ermöglichen.

„Man kann diese Hypothese nicht ausschließen“, sagt Massimo Polledri, Arzt und Kinderneuropsychiater. „Es gibt sicherlich eine gewisse Tendenz der Ideologie, sich der Medizin zu bedienen, um die Realität auf ihre Weise zu interpretieren“.

„Die menschliche Psyche besteht, vereinfacht dargestellt, aus drei Hauptkomponenten: dem neurobiologischen und genetischen Datenbestand, dem Datenbestand der Umwelt, der etwa 80 % der synaptischen Verbindungen „formt“, und schließlich dem kulturell-sozialen Datenbestand. Wie man sich vorstellen kann, ist dies eine komplexe und potenziell explosive Mischung“. Dr. Polledri fährt fort: „Was Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen betrifft, ist dieses Gleichgewicht besonders empfindlich. Das so genannte autistische Funktionieren beinhaltet große Defizite an Empathie, da Einfühlungsvermögen in den Anderen und in die Außenwelt fehlt. Man kann sich unschwer vorstellen, welche Auswirkungen dies auf den Bereich der Sexualität haben kann, wo gerade Empathie, das angemessene Eingehen auf die Bedürfnisse des Anderen, das Entschlüsseln sozialer Signale, das diesen Menschen so schwer fällt, dien Grundlagen der Beziehung darstellen. Es überrascht mich nicht, dass autistische Jugendliche besonders große Schwierigkeiten haben, sich mit einer bestimmten Identität zu identifizieren“, schließt er.

Die Argumente derjenigen, die unumkehrbare Entscheidungen mit weitreichenden negativen Folgen auf die Fruchtbarkeit dieser Jugendlichen befürworten, weisen große Widersprüche auf.

Wie Wilton-King in seinem Artikel feststellt, „ist die Neurodiversitätsbewegung seit ihren Anfängen in den späten 1990er Jahren stetig gewachsen und zielt darauf ab, die öffentliche Wahrnehmung des Autismus zu ändern, d.h. diesen nicht mehr als Behinderung sondern als neurologischen Variante zu sehen. Eine Art anders aber dennoch valide zu sein, die eher gesellschaftliche Akzeptanz und Anpassung als Behandlung und Heilung erfordert“.

Warum also nicht die diversity, die Vielfalt autistischer Kinder respektieren, die in Bezug auf ihre Sexualität möglicherweise verwirrt sind, ohne sie gleich „anzugleichen“, und zwar an Normen, die ihren Körper irreversibel und unbedingt mit ihrem Verhalten in Einklang bringen wollen? Wenn der Schutz des eigenen „authentischen Selbst“ für jeden so wichtig, so achtungsvoll, so richtig ist, warum sollte man dann die Körper dieser Jugendlichen verändert wollen?

Zum Schluss sollte man sich fragen: Wenn ein walisischer Lehrer, der in diesen Dingen bestens ausgebildet ist und über langjährige Erfahrung verfügt, der die Inklusion Aller und insbesondere der Schwächsten respektiert, am Pranger landet, weil er einen einfachen Zweifel geäußert hat, was wird dann in unserem Land geschehen, sobald ein freiheitsfeindliches Gesetz verabschiedet wird, das darauf abzielt, derartige Zweifel zum Schweigen zu bringen?

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