„Wer für das Leben eintritt, wird immer Erfolg haben“

Marsch für das Leben in Wien zieht über 2,000 Menschen auf die Straße. Polizei rückt mit Sondereinheit gegen aggressive Antifa aus

Last updated on Oktober 30th, 2020 at 04:13 am

Kälte, Wolken, Corona-Maßnahmen und Anfeindungen trotzend, gingen am 17. Oktober in Wien über 2,000 Menschen beim Marsch für das Leben Österreich für den Lebensschutz auf die Straße.

„Die Sonne scheint immer“, kommentierte Altbischof Klaus Küng (St. Pölten) in seinem Grußwort, „wenn man sie im Herzen hat, dann scheint sie immer. […] Wer für das Leben eintritt, ist immer auf einem Weg, der immer Erfolg haben wird – im Himmel, aber schon auf Erden.“

Als Ehrengäste konnten Nationalrätin Dr. Gudrun Kugler und Jan Ledochówski aus der österreichischen Politik begrüßt werden. Auch Mitglieder der Freikirchen und vielen Lebensschützergruppen nahmen am Marsch teil.

Alexander Tschugguel, österreichischer Lebensschützer und Pro-Familien-Aktivist, erklärte iFamNews in einem exklusiven Interview:

Alexander Tschugguel, (c) Radici Cristiane

„Der Marsch ist wirklich wunderbar verlaufen. Wir haben dieses Jahr nur bedingt Werbung gemacht, weil wir bis zum Ende nicht wussten, wie und ob überhaupt der Marsch möglich sein wird. Im Endeffekt war er möglich. Es sind vor allem junge Leute gekommen, weil die älteren Menschen aus Angst vor dem Coronavirus und den Maßnahmen dagegen zu Hause geblieben sind. Wir konnten trotzdem ungefähr 2,000 vor allem junge Leute auf den Straßen Wiens versammeln. Es war ein absoluter Erfolg und wir freuen uns, dass der Marsch so grandios verlaufen ist.“

Dieses Jahr stieß der Marsch verstärkt auf Gegendemonstrationen. Wegen Sitzblockaden von linken  Anarchisten musste der Marsch seine Route ändern.

„Die Antifa war stark vertreten und die Polizei hatte alle Hände voll zu tun. Es musste sogar mit scharfen Polizeihunden ausgerückt werden und auch die Sondereinheit WEGA musste dazu kommen. Es war ganz beeindruckend – Hubschrauber inklusive. Wir mussten dreimal die Route ändern, zweimal auf dem Hinweg, einmal auf dem Rückweg. Das war ungewohnt, so etwas hatten wir noch nie.“

Allerdings konnte der Marsch Menschen auf der Straße aufrütteln und Aufmerksamkeit auf den Lebensschutz ziehen.

„Das Feedback von den Leuten auf der Straße war Verwunderung. Die Leute wissen nicht, warum wir auf die Straße gehen. Wir mussten es oft erklären, es ist aber immer gut angekommen. Wir hatten eine Welle von Gegendemonstrationen und man hat gemerkt, dass sich in Österreich seit dem letzten Mal stark etwas verändert hat.“

(c) Eduard Pröls

Katholische, evangelische und freikirchliche Christen wurden unter dem Banner „Lebensschutz“ in Wien vereint, alle marschierten sie für das gemeinsame Ziel: den Schutz des Lebens von Empfängnis bis zum natürlichen Tod.

„Der ehemalige Bischof Küng der Diözese St. Pölten hat die Messe zelebriert und ist auch mitgelaufen beim Marsch sowie der Jungendbischof der Erzdiözese Wien, Weihbischof Stephan Turnovszky, was ein Novum ist – wir hatten noch nie einen Bischof dabei; jetzt gleich zwei. Das sind wahrlich erfreuliche Veränderungen!,“ so Tschugguel.

„We are the pro-life generation“ – „wir sind die pro-life Generation“ verkündete das Abschlussprogramm und vom Menschenzug gingen laute rufe „we are pro-life“ aus, als auf den Heldenplatz in der Wiener Innenstadt gezogen wurde.

Die größte Herausforderung des Lebensschutzes heute sei, Tschugguel gemäß, die kompromisslose Zusammenarbeit:

„Man muss vor allem an einem Strang ziehen. Die Euthanasie soll in Österreich legalisiert werden. Nur mit einem gemeinsamen Aktivwerden kann das verhindert werden. Gemeinsam heißt, die Unterschiede – politischer und sonstiger Natur – zu überwinden und ganz klar das Ziel Nummer eins vor Augen zu haben, es ist völlig egal, ob diese oder jene Partei stärker oder schwächer ist. Stattdessen müssen wir uns klar darüber sein, dass solange in Österreich Kinder abgetrieben werden und ältere Menschen anstatt Hilfe die Euthanasie-Spritze bekommen, müssen wir für das Leben kämpfen. Ich glaube, dass ist die größter Herausforderung für die Lebenschützer. Und, zweitens, dass der Lebensschutz nicht bei der Abtreibung beginnt, sondern schon vorher, bei der Familie. Das heißt bei Mann und Frau und all den Debatten, die um die Familie geführt werden.“

Auch nächstes Jahr wird ein Marsch stattfinden. „Danke an alle Teilnehmer. Es war ein Bombenerfolg,“ so Tschugguel.

(c) Eduard Pröls
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