Das Statistische Bundesamt hat Anfang April die Zahlen der 2021 in Deutschland vorgenommenen Abtreibungen veröffentlicht. Demnach gab es im Jahr 2021 rund 94.600 Abtreibungen. Das entspricht einem Rückgang von 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der vorgenommenen Abtreibungen ist damit auf einen Tiefstand seit der Erhebung der Zahlen im Jahr 1996 gesunken.
70 % der Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 19 % zwischen 35 und 39 Jahren, 8 % der Frauen 40 Jahre und älter und 3 % jünger als 18.
96 % der Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung durchgeführt, 4 % nach der medizinischen oder kriminologischen Indikation. Die meisten Abtreibungen (52 %) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 32 % wurde eine medikamentöse Abtreibung durchgeführt. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant, zu rund 81 % in gynäkologischen Praxen und zu 16 % ambulant im Krankenhaus.
Das Statistische Bundesamt machte keine Angaben zu den Gründen des Rückgangs. Die Corona-Situation wurde als Ursache insofern ausgeschlossen, als es im Vorjahr nicht auch schon zu einem so starken Rückgang der Abtreibungszahlen gekommen war.
Lebensrechtsgruppen vermuten, dass der Rückgang mit einer Verlagerung der Abtreibungen ins statistische Dunkelfeld zu tun hat: durch die Corona-Situation würden vermehrt medikamentöse Abtreibungsmittel illegal per Post nachgefragt. Die so durchgeführten Abtreibungen werden statistisch nicht erfasst.
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