Woche für das Leben 2022: Deutscher Bischof wirbt für „neuen Blick auf die Würde des Lebens“

„Jedes Leben ist von Gott liebend angesehen. Darauf aufmerksam zu machen, das ist das Anliegen der Woche für das Leben“, sagt der Bischof von Eichstätt, Dr. Gregor Maria Hanke.

Der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke.

Der Eichstätter Bischof, Dr. Gregor Maria Hanke, OSB, hat sich anlässlich der bevorstehenden Woche für das Leben in einem Interview mit Radio Horeb für einen neuen Blick auf die Würde des Lebens ausgesprochen. Die diesjährige Woche für das Leben steht unter dem Motto „Mittendrin. Leben mit Demenz“.

Menschen, die an Demenz leiden, sollen mehr in das gesellschaftliche Leben integriert werden, wünscht der Bischof. Denn der Wert eines Lebens bemesse sich nicht daran, wie hoch dessen Bewusstseinsgrad ist. Jedes Leben habe von Gott her einen ganz großen Wert, der nicht zur Disposition stehe:

„Wir haben in Gottes Augen eine unendliche Würde, egal ob vorgeburtlich, geborenes Leben, schwaches Leben, und für die Würde dieses Lebens einzutreten, dazu sind wir als Christen gesandt.“

In Bezug auf den Wunsch nach Sterbehilfe von Menschen mit einer beginnenden Demenz erklärte Hanke, dass deren Umgebung eine besondere Verantwortung trage. Solche Menschen sähen häufig keine Perspektive und hätten Angst vor der Zukunft. Doch „die Angst vor der Zukunft kann genommen werden durch die Liebe, die ein Mensch erfährt. Und ich glaube, wir sind verantwortlich, die Umgebung ist mit verantwortlich, dass ein solcher Mensch sich als geliebt weiß und erfährt. Dann glaube ich, findet er auch den Mut, sein Leben in die Hand Gottes und in die Hände der Menschen, die ihn begleiten wollen, zu legen.“

Die Woche für das Leben findet seit 1991 jährlich statt und will Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen seinen Phasen sensibilisieren. Sie behandelt Themen wie die Wertschätzung des Lebens im Alter, den Umgang mit behinderten, kranken oder pflegebedürftigen Menschen, den besonderen Schutz ungeborenen Lebens, den Schutz von Ehe und Familie sowie Fragen der Bioethik. Die Woche für das Leben wird ausgerichtet von Kirchengemeinden, Einrichtungen und Verbänden in 27 (Erz-)Bistümern und 22 evangelischen Landeskirchen.

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