Wladimir Putin ermahnt Progressive im Westen, aus den Fehlern der Sowjetunion zu lernen

Der russische Präsident erteilt eine Geschichtsstunde in Sachen Kommunismus und warnt Amerika und die westlichen Demokratien eindringlich: Die neomarxistischen Ideologen, die sich auf dem Vormarsch befinden, haben es auf alles abgesehen, was einem lieb und teuer ist.

Vor über 60 Jahren erklärte der sowjetische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow: „Wir werden Amerika erobern, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Wir brauchen nicht in die USA einzufallen. Wir werden euch von innen heraus zerstören.“ Zwar ist es Amerika und dem Westen gelungen, die 1991 zusammengebrochene Sowjetunion zu überdauern und damit die Vorhersage zu widerlegen, doch aktuell, im Jahr 2021, scheinen sich Chruschtschows Worte doch noch zu bewahrheiten. Erneut ein Russe, diesmal Präsident Wladimir Putin, wagt es, die Wahrheit auszusprechen, die die „progressiven Eliten“ Amerikas und des Westens nicht hören wollen, dass nämlich neomarxistische Ideologien wie Gleichstellungspolitik und LGBT-Agenda in der Tat das tun, was der Sowjetkommunismus nicht vermochte: Den Westen von innen heraus zu zerstören.

In seiner Rede vor dem Diskussionsklub Waldai am 22. Oktober 2021 beschrieb Präsident Putin, wie der „Progressivismus“ den Westen zerstört und wie die Vorgehensweisen der „Progressiven“ beängstigende Parallelen zu den Aktionen der Bolschewisten nach ihrer Machtübernahme in Russland 1917 aufweisen. Er erklärte:

„Wir betrachten mit Erstaunen die Prozesse, die sich in jenen Ländern abspielen, die traditionell als Vorreiter des Fortschritts gelten… Es gibt Menschen im Westen, die glauben, dass das radikale Auslöschen ganzer Seiten der eigenen Geschichte, die ‚umgekehrte Diskriminierung‘ der Mehrheit im Interesse einer Minderheit und die Aufhebung der traditionellen Vorstellung von Mutter, Vater, Familie und sogar von Geschlecht, sie glauben, dass all dies die Meilensteine auf dem Weg zur sozialen Erneuerung sind.“

Die progressiven Kräfte im Westen glauben, sie täten etwas wahrhaft Neues, doch wiederholen sie, so Putin,  lediglich die gleichen Fehler, die die Kommunisten vor über 100 Jahren gemacht haben:

 „Die Verfechter des sogenannten ‚sozialen Fortschritts‘ glauben, die Menschheit in eine Art neuartiges und höheres Bewusstsein zu führen. Nur Mut, hisst die Fahnen, wie wir sagen, macht weiter so. Ich möchte nur Eines dazu sagen: ihre Forderungen sind alles andere als neu. Es mag den ein oder anderen überraschen, aber Russland hat das alles schon hinter sich. Auch die Bolschewiken verkündeten nach der Revolution von 1917 unter Berufung auf die Dogmen von Marx und Engels, dass sie die bestehenden Sitten und Gebräuche ändern wollten; und zwar nicht nur in Bezug auf Politik und Wirtschaft, sondern vor allem in Bezug auf die menschliche Moral und die Grundprinzipien der Gesellschaft. Die Zerstörung uralter Werte, der Religion, der zwischenmenschlichen Beziehungen, bis hin zur völligen Ablehnung der Familie (das war auch bei uns der Fall), die Ermutigung zum Denunziantentum – all das wurde als Fortschritt proklamiert. Übrigens fand dies damals weltweit große Zustimmung und war, wie auch heute, ziemlich in Mode. Außerdem zeigten die Bolschewiken absolut keine Toleranz gegenüber Ansichten, die nicht den ihren entsprachen.“

Putin ging dann auf die irrsinnigen und absurden Folgen von politischer Korrektheit und Gleichstellungspolitik ein:

„Betrachtet man die Entwicklungen in vielen westlichen Ländern, dann ist man verblüfft über die dortigen Praktiken, die wir zum Glück – wie ich hoffe – in der Vergangenheit gelassen haben. Der Kampf für Gleichheit und gegen Diskriminierung ist zu einem aggressiven Dogmatismus geworden, der an Absurdität grenzt. So werden die Werke großartiger Schriftsteller der Vergangenheit – wie Shakespeare – nicht mehr an Schulen oder Universitäten gelehrt, weil ihre Ideen als rückständig gelten. Die Klassiker werden im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht oder Rasse als rückständig und falsch bezeichnet. In Hollywood geben sie Richtlinien zum korrekten Storytelling vor, z. Bsp. wie viele Figuren welcher Hautfarbe bzw. welchen Geschlechts in einem Film vorkommen sollten. Das ist sogar schlimmer als die Agitprop-Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.“

Anschließend erläuterte er, wie die Identitäts- und Gleichstellungspolitik die Errungenschaften von Bürgerrechtsaktivisten wie Martin Luther King, Jr. pervertiert:

„Der Kampf gegen Rassismus ist eine notwendige und edle Aufgabe. Aber die derzeitige ‚Cancel-Kultur‘ hat daraus eine ‚umgekehrte Diskriminierung‘ gemacht, eine Art „Anti-Rassismus“. Die obsessive Hervorhebung von Rasse spaltet die Menschen weiter. Dabei träumten die echten Bürgerrechtler davon, die Unterschiede zu beseitigen und lehnten es ab, Menschen nach ihrer Hautfarbe zu trennen. Ich habe meine Kollegen darum gebeten, speziell folgendes Zitat von Martin Luther King herauszusuchen: ‚Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.‘ Dies ist der wahrhaftige Kern. Doch im Moment gehen die Dinge dort drüben in eine andere Richtung. Im Übrigen ist die große Mehrheit der russischen Bevölkerung der Meinung, dass die Hautfarbe oder das Geschlecht eines Menschen keine wichtige Rolle spielen. Wir alle sind menschliche Wesen. Nur das zählt.“

Weiter veranschaulichte er, wie die radikale Transgender-Ideologie den Westen ins Verderben führt:

„In einigen westlichen Ländern hat sich die Diskussion um die Rechte von Männern und Frauen in eine komplette Phantasmagorie verwandelt. Hüten Sie sich davor, es den Bolschewiken gleich zu tun – sie wollten nicht nur Hühner, sondern auch Frauen vergemeinschaften. Sie sind nur noch einen Schritt davon entfernt. Besonders eifrige Verfechter dieser neuen Ideologie gehen sogar so weit, diese Konzepte ganz abschaffen zu wollen. Wenn man es wagt, zu behaupten, dass es Männer und Frauen gibt – was eine biologische Tatsache ist -, riskiert man, von der Gesellschaft geächtet zu werden. ‚Elternteil 1‘ und ‚Elternteil 2‘, ‚Geburtselternteil‘ statt Mutter und ‚Menschenmilch‘ statt Muttermilch – weil es die Menschen, die sich ihres eigenen Geschlechts nicht sicher sind, verärgern könnte. Ich wiederhole mich, aber auch das ist nichts Neues. In den 1920er Jahren erfand die sogenannte Kulturträger-Bewegung in der UdSSR ebenfalls eine Art Neusprech. Sie glaubten, auf diese Weise ein neues Bewusstsein zu schaffen und Werte zu verändern. Und wie ich bereits sagte, haben sie einen solchen Schlamassel angerichtet, dass es einen auch heute noch erschaudern lässt.“

Putin stellte mit Bedauern fest, dass es der Transgenderismus der Progressiven auf junge Menschen abgesehen hat:

„Es ist geradezu abscheulich, wenn Kindern von klein auf beigebracht wird, dass ein Junge ohne weiteres ein Mädchen werden kann und umgekehrt. Das heißt, die Lehrer setzen ihnen eine Wahlmöglichkeit vor, die wir angeblich alle haben, schließen dabei die Eltern aus und zwingen das Kind zu einer Entscheidung, die sein ganzes Leben verändern könnte. Sie machen sich nicht einmal die Mühe, Kinderpsychologen hinzuzuziehen – ist ein Kind in diesem Alter überhaupt in der Lage, eine solche Entscheidung zu treffen? Um es auf den Punkt zu bringen: Das Ganze grenzt an ein Verbrechen gegen die Menschheit und es geschieht im Namen und im Zeichen des Fortschritts.“

Wenn der Westen keine Lehren aus der kommunistischen Vergangenheit Russlands ziehe und diese radikalen Ideologien der Gleichstellungspolitik und LGBT-Agenda nicht ablehne, so Putin, laufe er Gefahr, denselben fatalen Fehler wie einst die Sowjetunion zu begehen:

„Wie gesagt, für uns Russen sind dies keine spekulativen Thesen, sondern Erkenntnisse aus unserer dunklen und teils tragischen Geschichte. Die Konsequenzen unüberlegter sozialer Experimente sind manchmal nicht abzuschätzen. Solche Maßnahmen können nicht nur die materiellen, sondern auch die geistigen Grundlagen der menschlichen Existenz zerstören und moralische Trümmer hinterlassen, an deren Stelle für lange Zeit nichts mehr aufgebaut werden kann.“

In seiner Rede vor dem Waldai-Diskussionsklub sprach der russische Präsident Wladimir Putin aus, was viele Konservative im Westen schon seit Jahren immer wieder sagen: Die progressiven neomarxistischen Ideologien wie Gleichstellungspolitik und LGBT-Agenda werden Amerika und den Westen zerstören, so wie der Kommunismus Russland im 20. Jahrhundert zerstört hat. Auch wenn die progressiven Eliten im Westen Putins Äußerungen als bloße Propaganda abtun werden, bedeutet das nicht, dass seine Worte nicht wahr sind; selbst ein unvollkommener Bote kann eine wahre Botschaft überbringen. Hoffen wir, dass die Menschen in Amerika und im Westen Putins Warnungen beherzigen und nicht die gleichen tragischen Fehler wiederholen wie einst die Bolschewiken in Russland, und die schließlich zur Zerstörung des Landes „von innen heraus“ führten.

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