Kein Gläubiger sollte Joe Biden wählen

Als Gläubige stehen wir in der Pflicht, Joe Biden nicht zu unterstützen: Warum, lässt sich an den Handlungen und öffentlichen Äußerungen des Kandidaten veranschaulichen

Last updated on August 20th, 2020 at 06:58 am

Was in Amerika geschieht, hat tiefgreifende Auswirkungen – zum Guten oder zum Schlechten – in der ganzen Welt. Bei den bevorstehenden Wahlen in den USA werden nicht anders sein. Und die Entscheidung, die die Amerikaner treffen, werden Auswirkung auf die ganze Welt haben.

Während die Mitglieder der Internationalen Organisation der Familie, die iFamNews.com herausgibt, verschiedene Glaubensrichtungen, Kulturen und politische Parteien vertreten, ist es entscheidend, dass wir uns dazu äußern, wie die Wahl von Joe Biden all diese Werte untergraben würde, und unserem Engagement für das menschliche Leben (von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod), die natürliche Familie, die Religionsfreiheit und die Bildung entgegenzuwirken.

Jeder Mensch ist wertvoll, weil er vom Schöpfer einzigartig erschaffen wurde. Vor allem für Katholiken gelten sowohl die Soziallehre der Kirche als auch die „Lehrmäßige Note“ (zum „Verhalten der Katholiken im politischen Leben“) der Kongregation für die Glaubenslehre vom 24. November 2002.

Jeder Katholik, ob Laie oder Kleriker, der behauptet, man solle oder könne den demokratischen Kandidaten Joe Biden zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wählen, macht sich schuldig und begeht einen schweren Fehler. Warum? Hier die Gründe:

Vor allen Dingen spricht sich Joe Biden uneingeschränkt für die Abtreibung auf Verlangen aus. Schlimmer noch, Biden erkannte einstmals das Übel der Abtreibung an; von 1976 bis 1983 war er Lebensschützer. Sobald seine Partei jedoch begann, sich die Kultur des Todes zu Eigen zu machen, gab Joe Biden seine Ideale auf und wurde fortan zum Abtreibungsbefürworter. Die von ihm angekündigten Wahlversprechen, die er im Falle eines Sieges im kommenden November umsetzen will, umfassen gravierende, noch nie dagewesene Maßnahmen zugunsten von Abtreibung. Bidens Wahlsieg droht, die Kultur des Todes auf der ganzen Welt zu verbreiten.

Der Schutz menschlichen Lebens, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, ist das Kernprinzip aller christlichen Religionen, wie auch meines eigenen katholischen Glaubens, und ist Grundlage und Stütze für alle Christen, um sich in kohärenter Weise am öffentlichen Leben zu beteiligen. Wird die unantastbare Würde menschlichen Lebens nicht aufs Äußerste verteidigt, fehlt jegliche Basis für Solidarität mit Migranten, Würde der Armen oder soziale Gerechtigkeit.

In seiner Amtszeit als Vizepräsident unterstützte Biden enthusiastisch die ausdrücklich abtreibungsfreundliche Politik der Obama-Regierung. Die Fakten belegen bedauerlicherweise, dass Biden sich unablässig für die Förderung und Begünstigung von Abtreibung engagiert hat. Es ist kein Zufall, dass Planed Parenthood Biden unterstützt. Die weltweit mächtigste Fraktion der Abtreibungsbefürworter hat am 15. Juni offiziell bekanntgegeben, Biden im Wahlkampf zu unterstützen und plant, eine Spende in Höhe von 45 Millionen für seine Kandidatur beizusteuern. Handelt es sich dabei um bloße Großzügigkeit?

Mitnichten. Am Mittwoch, dem 27. Juli, versprach Kandidat Biden, die für ihn unternommenen Anstrengungen seitens Planned Parenthood mit dem Geld aller amerikanischen Bürger zu entlohnen. Zudem kündigte er an, die Bundesfinanzierung für Planned Parenthood, die allein im Jahr 2018 (bevor diese unter Trump abgeschafft wurde) 60 Millionen Dollar betrug, bei seinem Amtsantritt als US-Präsident wieder einführen zu wollen. Das Ergebnis wäre für Planned Parenthood und Biden eine „Win-Win-Situation“, die auf unwiederbringlichem Leben abgetriebener Kinder beruhen und mit hart verdientem Geld amerikanischer Steuerzahler finanziert würde.

Auch die National Abortion Rights Action League (NARAL) – ein anderer mächtiger, multinationaler Verband von Abtreibungsbefürwortern – würde von derartig feierlichen Versprechen Bidens an die Öffentlichkeit profitieren. NARAL kündigte ebenfalls ihre Unterstützung für Biden an und dieser reagierte darauf mit weiteren Zusicherungen an die Abtreibungslobby. Am 27. Juli legte er sein „Programm für Frauen“ vor und stellte die öffentliche und uneingeschränkte Abtreibungsfinanzierung (Abschaffung des Hyde Amendments) in den Mittelpunkt seiner Agenda. Biden will nicht nur den Hyde-Zusatz abschaffen: Er plädiert auch für die Abschaffung der „Mexiko-City-Politik“ (welche die Verwendung von Mitteln der Bundesregierung für multinationale Unternehmen und Institutionen, die Abtreibung im Ausland fördern, untersagt) sowie für die Wiedereinführung einer Anordnung, die ausnahmslos alle Sozial- und Gesundheitseinrichtungen dazu verpflichtet, Dienstleistungen zur Empfängnisverhütung anzubieten, d.h. auch glaubensbasierte Einrichtungen wären gezwungen, sich an diese Auflage zu halten.

Das ist just das Gegenteil von dem, was Präsident Trump bis dato unternommen hat, und exakt das Gegenteil von Bidens eigenem politischen Engagement der 1970er und 1980er Jahre. Biden hat sich radikal verändert. Alle gläubigen Menschen müssen dies zur Kenntnis nehmen und können weder für ihn noch für die Demokratische Partei stimmen. Wie ernst die Lage wirklich ist, kann man daran erkennen, dass mehr als 100 religiöse Führer, christliche Gemeinden aber auch Vertreter anderer Konfessionen – die allesamt zu den Anhängern der Demokraten zählen – vor kurzem einen offenen Brief verfasst und diesen an die Demokratische Partei geschickt haben. Darin fordern sie Biden auf, „seine Erklärungen zugunsten der extremen Liberalisierung der Abtreibung grundlegend zu überdenken“. Fakten, öffentliche Stellungnahmen und zuverlässige Anhaltspunkte zeigen, dass Joe Biden von keinem Kirchenoberhaupt abrahamitischer Religionen, keiner christlichen Kirche und keinem amerikanischen Katholik gewählt bzw. unterstützt werden kann und darf. Papst Franziskus sagt, dass niemand das Herz eines Menschen beurteilen kann und nur Gott das Herz eines jeden kennt. Die Kirche und die Gläubigen sind jedoch dazu verpflichtet, die Tatsachen und Handlungen einer Person zu beurteilen. In Anbetracht der Handlungen und öffentlichen Äußerungen des Kandidaten ist es unsere Pflicht als Gläubige, Joe Biden nicht zu unterstützen.

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