Last updated on März 30th, 2021 at 09:20 am
Zur demografische Zukunft Europas gibt es unterschiedliche Prognosen, doch manche Experten sagen einen Babyboom voraus. Einigen Sexualwissenschaftlern zufolge wird es tatsächlich zu einem Anstieg der Geburtenziffern kommen, welche gegenwärtig bedenkliche, dem Aussterben nahekommende Werte erreicht haben, denn die Menschen haben viel mehr Freizeit und sind gezwungen zu Hause zu bleiben, um die Ansteckung durch das Coronavirus einzudämmen.
In der Tat spaltet die durch CoViD-19 eingeleitete Revolution die Welt in zwei Lager: Auf der einen Seite die Scheidungsanwälte, die sich im Zusammenhang mit dem Familienleben eine Scheidungswelle erhoffen, auf der anderen Seite das Unternehmen und Experten umfassende Netzwerk Baby Friendly Companies, das einem Familienwachstum mit Gewissheit entgegensieht.
„Das ist schon in der Vergangenheit vorgekommen“, so die spanische Tageszeitung ABC, „zum Beispiel während des großen Stromausfalls in New York am 9. November 1965, genau neun Monate nach dem Zwischenfall kamen Tausende von Kindern auf die Welt. Aber die Coronavirus-Krise ist ein Sonderfall: Sie betrifft fast die ganze Welt, so lebt derzeit ein Drittel der Weltbevölkerung im eigenen Zuhause in Isolation“.
Auch wenn der Anstieg der Geburtenrate nicht an die Zahlen aus den 1960er Jahren heranreichen werde, werde Spanien, das als Paradebeispiel für seinen hohen Bevölkerungsanteil älterer Menschen gilt, dennoch eine bedeutende Veränderung erfahren, erläutert der spanische Sexualwissenschaftler Iván Rotella, Leiter des Zentrums für sexuelle Aufklärung in Avilés.
Kurzum, wenn die Annahmen richtig sind, wird zwischen Dezember diesen Jahres und Februar kommenden Jahres eine neue Generation das Licht der Welt erblicken, die sogenannten „Coronaboomer“, Frucht der 45 Tage dauernden, zwangsverordneten Isolation in einer Reihe europäischer Staaten. Erst dann wird sich herausstellen, ob das Virus in Wirklichkeit, und paradoxerweise, zur Umkehr des demographischen Trends beigetragen hat.
Im Übrigen kennt das Wunder des Lebens keine Grenzen. In Zeiten des coronabedingten Hausarrests wurden in vielen Familien Kinder geboren. Dies ist eine äußerst wichtige Tatsache, obwohl sehr zum Missfallen vieler Unternehmen, die in dieser oft schon grenzwertigen Situation gar nicht an die vermutlich negativen Auswirkungen auf die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten denken möchten. Hilfestellung kommt von einem eben zu diesem Zweck gegründeten Verband wie Baby Friendly Companies. Dieser umfasst mehr als 160 Unternehmen, die Mitarbeitern verschiedene Dienstleistungen bereitstellen, um sie in ihrem Berufsalltag als frischgebackene Eltern zu begleiten. Tatsächlich bietet das Netzwerk auf jede Art von Unternehmen und Mitarbeiter zugeschnittene Unterstützungsmöglichkeiten, die zu einem erfolgreichen Talentmanagement beitragen und „dabei helfen, Beruf und Mutterschaft/Vaterschaft unter einen Hut zu bringen“.