Ungarn: Zusammenarbeit mit Kirche führt zu rückläufigen Scheidungs- und Abtreibungszahlen

Ungarn - von allen EU-Staaten das Land, das kirchlichen Einrichtungen das höchste Budget zur Verfügung stellt - präsentiert nun stolz seine positiven Statistiken zu Eheschließungen und Geburten.

Bild: Facebook / Katalin Novák

Die Zusammenarbeit der ungarischen Regierung mit der Kirche hat zu einem deutlichen Rückgang der Scheidungen und Abtreibungen im Land geführt. Die ungarische Ministerin für Familie, Jugend und internationale Beziehungen und stellevertretende Vorsitzende der Fidesz-Partei, Katalin Novak, gab dies am Montag auf einer christlichen Konferenz bekannt, meldet Remix News.

Ministerin Novak betonte, das Christentum sei für Europäer keine Frage der Wahl, sondern der Vorherbestimmung. In Ungarn „wird eine Art christliche Erneuerung nicht einfach nur ausgesprochen und gepredigt, sondern es werden im Namen der Regierung entscheidende Maßnahmen beschlossen.“

So ist Ungarn, nach Angaben von Eurostat, von allen Ländern der Europäischen Union Spitzenreiter, was die Ausgaben zur Unterstützung von Kirchen und kirchlichen Bildungseinrichtungen angeht. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der ungarischen Bürger, die 1% ihrer Einkommenssteuer an die Kirche abgeben, um 400.000 gestiegen. Nach zuvor rückläufigem Trend nehmen nun auch Taufen und kirchliche Eheschließungen wieder zu. Eine halbe Million Kinder wurden für den Religionsunterricht angemeldet. Außerdem, so Novak weiter, verdoppelte der Staat die Anzahl kirchlicher Bildungseinrichtungen, in denen Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen betrieben werden, und dementsprechend auch die Anzahl der Kinder, die dort aufgenommen wurden.

Die Ministerin berichtet, dass die Anzahl der ehelich geborenen Kinder seit 2010 stetig gestiegen ist, die Schwangerschaftsabbrüche in der Ehe sich nahezu halbiert haben und die Zahl außerehelicher Geburten um zwei Drittel gesunken ist. Gleichzeitig ist die Scheidungsrate die niedrigste seit 60 Jahren. Katalin Novak sprach auch über die Einführung von religiöser Ethik im öffentlichen Bildungssystem und kündigte die Restaurierung von 3.000 Kirchen sowie 130 Kirchenneubauten an. Sie wies darauf hin, dass keine Kirche geschlossen oder in ein Einkaufszentrum verwandelt werde.

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