In dem kürzlich erschienenen Bericht Tip of the Iceberg: Religious Extremist Funders against Human Rights for Sexuality and Reproductive Health in Europe 2009 – 2018, [Die Spitze des Eisbergs: Religiöse extremistische Geldgeber gegen Menschrechte für Sexualität und reproduktive Gesundheit in Europa 2009-2018] erklärt Petra Bayr – Präsidentin des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF):
„Im Kampf gegen Feminismus, die Selbstbestimmung der Frauen und den Zugang zu sexuellen und reproduktiven Rechten scheinen religiöse Extremisten enge Allianzen geknüpft zu haben. Über alle religiösen und geografischen Grenzen hinweg fließt Geld in Organisationen, die immer noch behaupten, gegen das Gespenst der ‚Gender-Ideologie‘ zu kämpfen; gegen die Bewegung, Frauen frei über ihren Körper und ihre Nachkommen entscheiden zu lassen; gegen die Befürworter einer umfassenden Sexualerziehung, die alle Menschen dazu befähigt, eigenständig und verantwortungsbewusst zu handeln, um ihre eigene Gesundheit und die ihrer Partner sowie ihr Wohlbefinden und ihre Würde zu schützen.“
Wie bereits im gestrigen Beitrag erwähnt, wurde der Bericht vom radikalen Feministen und LGBT-Anhänger Neil Datta erstellt und dient als Angriff auf all jene Personen und Organisationen aus aller Welt, die für eine traditionelle Moral und die traditionelle Familie in Europa kämpfen.
In Dattas Fadenkreuz stehen vor allem die Internationale Organisation für die Familie (IOF) und ihre Führung. So attackiert Datta in dem Bericht mehrfach den Weltkongress der Familien (WCF), ein Projekt der IOF, sowie die IOF-Vorstandsmitglieder Brian Brown, Ignacio Arsuaga und Alexey Komov als Schlüsselfiguren in der Bewegung gegen die linksradikale Agenda in Europa.
Der Weltkongress der Familien wird im Bericht „Spitze des Eisbergs“ besonders ausführlich behandelt. So sehr, dass man meinen könnte, er sei geradezu besessen vom WCF und dessen Einfluss in Europa gegen die radikal-feministische und LGBT-Agenda. Im Kapitel „Europäische Anti-Gender-NGO-Netzwerke“ stellt der Bericht fest: „Religiöse Extremisten [sprich: traditionelle Christen] aus drei Regionen [USA, Russland und Europa] treffen sich regelmäßig in verschiedenen Foren, in denen sie gemeinsam Strategien entwickeln, koordinieren und sich vernetzen. Zu diesen Foren gehören … die globalen und regionalen Treffen der WCF seit den 1990er Jahren … Die WCF ist das größte derartige Treffen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt, wobei die Mehrheit aus der christlichen Rechten der USA, religiösen und politischen Extremisten Europas und russischen Akteuren stammt.“ In der Tabelle „Geldgeber und Akteure, die an grenzüberschreitenden Anti-Gender-Aktivitäten und -Veranstaltungen beteiligt sind“ steht der WCF an erster Stelle, gefolgt von anderen fünf herausragenden konservativen internationalen Organisationen. Es wird aufgezeigt, dass der WCF weltweite Unterstützung von führenden Pro-Family-Organisationen und von Befürwortern eines traditionellen Moralverständnisses erhält. In seiner Schlussfolgerung verweist Datta erneut auf die WCF: „Amerikanische, russische und europäische Geldgeber der Anti-Gender-Bewegung sind zwar hauptsächlich in ihren jeweiligen Heimatregionen aktiv, interagieren aber auch auf internationaler Ebene wie beispielsweise im WCF….“. Im Anhang 1 „Grenzüberschreitende Anti-Gender-Foren, Netzwerke und Organisationen“ wird der WCF erneut erwähnt:
„Der Weltkongress der Familien (WCF)…versammelt mittlerweile europäische rechtsextreme und populistische Akteure, russische Persönlichkeiten, US-amerikanische Anführer der christlichen Rechten sowie christliche Anti-Gender-Gruppen…Die WCF-Organisatoren haben Europa zu ihrem Schwerpunktziel auserkoren und daher ihre jüngsten Konferenzen in Verona, Italien (2019), Chisinau, Moldawien (2018), Budapest, Ungarn (2017), und Tiflis, Georgien (2016) abgehalten, oftmals mit maßgeblicher staatlicher Unterstützung.“
Indem der Bericht den Weltkongress der Familien wiederholt angreift, bekräftigt er interessanterweise genau die herausragende Führungsrolle, die der WCF und seine Dachorganisation, die Internationale Organisation für die Familie, in der internationalen Pro-Family-Bewegung spielen.
Außerdem greift Datta die Vorstandsmitglieder der Internationalen Organisation für die Familie im gesamten Bericht an. Im Anhang 2 „Religiöse Akteure im Anti-Gender-Aktivismus“ sind die IOF-Vorstandsmitglieder Brown, Arsuaga und Komov jeweils in einem eigenen Abschnitt aufgeführt. In der Tat findet man an mehrfacher Stelle im Bericht namentliche Erwähnung und Bilder der drei Männer. Was haben sie verbrochen? Sie engagieren sich im Weltkongress der Familien und anderen konservativen Organisationen, die für die Familie und traditionelle Werte eintreten. Zum Beispiel schreibt Datta, dass „Brian Brown in zahlreichen US-amerikanischen und weltweit agierenden Organisationen gegen SRR [ Sexualitäts- und Reproduktionsrechte] aktiv ist….“. Ignacio Arsuaga wird angegriffen, weil er auf WCF-Konferenzen als Sprecher auftritt und weil er Citizen Go gegründet hat, welche „als ultrakonservative [sprich: etablierte] soziale Mobilisierungsplattform dient. Sie fördert die ‚Gemeinschaft aktiver Bürger, die zusammenarbeiten und Online-Petitionen sowie Aktionsaufrufe als Ressourcen nutzen, um Leben, Familie und Freiheit zu verteidigen und zu fördern.‘“ Alexey Komov wird angeprangert, weil er mit der WCF, Citizen Go, der orthodoxen Kirche und orthodoxen Kirchenorganisationen zu tun hat. Wiederum bekräftigt der Bericht durch seinen Angriff auf diese IOF-Führungspersönlichkeiten deren Bedeutung in der Pro-Family-Bewegung.
Der BerichtTip of the Iceberg: Religious Extremist Funders against Human Rights for Sexuality and Reproductive Health in Europe 2009 – 2018, [Die Spitze des Eisbergs: Religiöse extremistische Geldgeber gegen Menschrechte für Sexualität und reproduktive Gesundheit in Europa 2009-2018] zeigt, dass das Europäische Parlamentarische Forum für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF) sowie der Autor Neil Datta davon besessen sind, die Internationale Organisation für die Familie, ihr Projekt, den Weltkongress der Familien, und die IOF-Vorstandsmitglieder Brian Brown, Ignacio Arsuaga und Alexey Komov an den Pranger zu stellen. Allerdings bewirkt der Bericht durch seine unablässigen Attacken auf die IOF und ihre Vorstandsmitglieder genau das Gegenteil: er macht ihnen ein Kompliment, indem er ihre herausragende Führungsrolle in der internationalen Pro-Family-Bewegung unterstreicht. Hoffentlich werden die IOF und ihre Führungspersönlichkeiten auch im nächsten Bericht des extremistischen Feministen und LGBT-Aktivisten Neil Datta erneut für ihre wichtige Arbeit im Namen der Familie und der traditionellen Moral attackiert werden.