Skandalöses Video des Bistums Essen: Sexualmoral der Kirche abschaffen

Den Begriff „Sexualmoral“ abstreifen und „jeden einzelnen Menschen mit seiner Sexualität“ akzeptieren – von katholischer Kirche gefördertes Video für bedingungslose „Inklusion“

Screenshot: Facebook Video "System Kirche prüfen"

„System Kirche prüfen und verändern“: unter dieser Überschrift veröffentlichte das Bistum Essen ein Video auf Facebook, in dem sich Mitarbeiter des Bistums für die Akzeptanz homosexueller „Ehen“ und die Abschaffung der kirchlichen Sexualmoral aussprechen.

“Kirche prüfen und verändern: Sexuelle Identität und Sexualmoral” Video des Bistums Essen

„Ich bin schwul, katholisch, seit 2004 mit meinem Mann verheiratet und arbeite seit 1996 für die katholische Kirche. Viele unserer Freunde fragen immer: wie kann das sein? Und ehrlich gesagt, manchmal zerreißt es mich selbst, für eine Institution zu arbeiten, die mich und meine Sexualität – die unsere Ehe – ablehnt,“ erklärt Rainer Teuber, Mitarbeiter im Bistum Essen im Video.

Nicht nur ausgelebte Homosexualität, sondern auch Unzucht in Form des vorehelichen Zusammenlebens und Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene sind Programmpunkte des „System Kirche verändern“.

„Kirche verletzt Menschen. Alle, die nicht heterosexuell sind; alle, die nicht heiraten, aber trotzdem miteinander leben wollen; alle, deren Ehen gescheitert sind und die einen neuen Versuch wagen, sie alle entsprechen nicht der kirchlichen Norm, egal wie gläubig sie sind,“ erklärt Sabrina Kuhlmann, Pastoralreferentin des Bistums.

Die Macher des Videos identifizieren sich mit dem sogenannten „Synodalen Weg“ der deutschen Bischofskonferenz. Der „Synodale Weg“ soll einen Sonderweg der Kirche in Deutschland darstellen, durch den Gender-Ideologie, ein nicht der Schöpfungstheologie entsprechendes Menschenbild, Abtreibung als Menschenrecht und die bedingungslose Anerkennung homosexueller Partnerschaften Einlass in die institutionalisierte Kirche gewährt werden soll.

„Wenn ich in die Zukunft schaue, dann wünsche ich mir von der Kirche, dass wir vom Begriff ‚Sexualmoral‘ wegkommen und die Sexualität jedes Einzelnen akzeptieren. Das ist ein Grundbedürfnis und wir haben ein Recht darauf. Das neu zu definieren, diesen Weg möchte ich mit der Kirche gehen,“ proklamiert Claudia Fockenberg, Supervisorin im Bistum im Video untermalt mit sentimentaler Musik.

Schockierend ist die offene Unterstützung dieser Initiative durch das Bistum, das die Produktion des Videos und seiner Veröffentlichung auf Facebook eine Plattform bietet.

Das Video widerholt unhinterfragt die gewöhnlichen Plattitüden, die gern von Kirchengegnern ins Feld geführt werden. Nicht erwähnt werden die Aussagen des Lehramtes der Kirche zur Homosexualität, konstruktive Seelsorgeprojekte, die gebildet wurden, um Menschen mit homosexuellen Neigungen zu helfen, oder selbst die Warnungen Papst Franziskus vor dem Streben jener, die die „Institution Ehe“ „neu definieren“ wollen. Der Papst hatte wiederholt auf diese „Bedrohung für die Familie“ hingewiesen.

Dass die „Sexualmoral“ gänzlich abgeschafft werden, und die „Inklusion“ von homosexuellen Ehen nicht als „Werteverlust“ sondern als „Bereicherung“ gefeiert werden soll (wie im Video gefordert) steht der Kirchenlehre und auch dem natürlichen Verständnis von einer Familie als Lebensbund zwischen einem Mann und einer Frau diametral entgegen. Die Moral solle gegen eine „Beziehungs-Ethik“ ausgetauscht werden, die – nach Belieben – den Überzeugungen des einzelnen im Sexuellen Bereich angeglichen werden könne.

Die Theologie müsse die „neuen Erkenntnisse“ der Humanwissenschaften anerkennen und sich diesen beugen, wird gefordert. Die ewig gültige Lehre der Kirche, die sich auf Offenbarung und eine philosophia perennis stützt, wird somit als veraltet, überholt und wertlos abgetan.

Traurig ist, dass ein solch krasser Angriff auf die Wahrheit über den Menschen durch Kirche gefördert und finanziert wird.

Vor allem aber fördern solche Aussagen ein falsches Verständnis der Lehre der Kirche über den Menschen und seine Sexualität und wiederholen mit gegenstandslosen Schlagwörtern die Kritik an der Kirche – kolportiert durch „Mitarbeiter“ der Kirche.

Gleichzeitig werden Pastoralinitiativen für Menschen mit homosexuallen Neigungen – wie Courage International – nicht erwähnt.

Wird es eine Reaktion vom Bistum geben? Werden die Angestellten des Bistums entlassen werden? Wird es eine Klarstellung seitens Bischofs Franz-Josef Overbeck geben? Darauf wird man vergeblich warten.

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