Planned Parenthood distanziert sich von seiner Gründerin

Rassismus, Eugenik, Darwinismus – Margaret Sangers „dunkle“ Seite. Durch die Abwendung von ihr, verfolgt Planned Parenthood aber keine noblen Absichten…

In der New York Times letzte Woche, schrieb aktuelle Planned Parenthood Präsident und CEO Alexis McGill Johnson einen Beitrag mit der Überschrift, „Ich bin die Leiterin von Planned Parenthood. Wir machen keine Entschuldigungen mehr für unsere Gründerin.“. McGill Johnson schreibt: „Wir haben Sanger als Beschützerin der körperlichen Autonomie und Selbstbestimmung verteidigt, während wir ihre Verbindung mit weißen suprematistischen Gruppen und Eugenik als unglückliches ‚Produkt ihrer Zeit‘ entschuldigten.“ McGill Johnson führt Sangers Rede vor einer Frauenhilfsgruppe des KKK, ihre Unterstützung der Entscheidung Buck v. Bell von 1927 (die Zwangssterilisationen erlaubte) und ihre unethischen Experimente an armen Frauen in Puerto Rico als Gründe dafür an, dass sich Planned Parenthood von Sangers Erbe trenne. „Wir wissen nicht, was in Sangers Herz war, und das müssen wir auch nicht, um ihre schädlichen Entscheidungen zu verurteilen.“

McGill Johnson fordert dann, dass Planned Parenthood seine Geschichte der „Privilegierung des Weißseins“ revidiert, und gelobt, gegen die „Entmenschlichung“ sowohl von schwarzen und lateinamerikanischen Opfern von Polizeigewalt als auch von Transgender-Personen zu kämpfen, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. (Letzteres ist ein bemerkenswerter Aufruf an Planned Parenthoods neuestem Dukatenesel, die Hormontherapie).

Dies ist ein interessantes und wahrscheinlich bedeutungsloses Stück Tugendhaftigkeit für Planned Parenthood (obwohl McGill Johnson das Gegenteil behauptet und ihren vielfältigen Vorstand als Beweis anführt). Jahrelang hat der Abtreibungsriese damit gekämpft, wie er mit den bigotten und eugenischen Neigungen seiner Gründerin umgehen soll. Sanger schrieb in Woman and the New Race (1920), neben vielen anderen Publikationen, deutlich von ihrer Überzeugung, Geburtenkontrolle würde Frauen von der Geißel der „unfreiwilligen Mutterschaft“ befreien. Einmal befreit, wären die Frauen frei, Bildung, Karriere, eine „aufgeklärtere“ Mutterschaft usw. zu verfolgen. Sanger schreibt: „Die Geburtenkontrolle selbst, die oft als Verstoß gegen das Naturrecht angeprangert wird, ist nicht mehr und nicht weniger als die Erleichterung des Prozesses der Auslese der Untauglichen oder die Verhinderung der Geburt von Defekten oder von solchen, die es werden.“ Sie wertete insbesondere die Armen, die Behinderten und die „Schwachsinnigen“ ab und argumentierte in ihrer Zeitschrift „The Birth Control Review“, dass die „Fitten“ niemals die „Unfitten“ durch einen „Wiegenwettbewerb“ einholen würden. Aus diesem Grund, sagt sie, brauchte die Eugenik-Bewegung Geburtenkontrolle – um die Fruchtbarkeit armer oder anderweitig ungeeigneter Frauen einzudämmen. (Sanger selbst versuchte tatsächlich, sich von der Abtreibungsbewegung fernzuhalten und widmete sich stattdessen der Entwicklung und Verbreitung von Geburtenkontrolle.)

Aber Planned Parenthood kümmert sich nicht im Geringsten um das Wohlergehen ihrer Patienten. In einer Studie des Guttmacher-Instituts waren die Hauptgründe für einen Schwangerschaftsabbruch, dass ein Baby die Arbeit, die Ausbildung oder die Pflege anderer beeinträchtigen würde, dass die Frau sich ein Baby im Moment nicht leisten kann (Hervorhebung hinzugefügt) und dass sie keine alleinerziehende Mutter sein wollte oder Beziehungsprobleme hatte.

Eine andere aktuelle Studie zeigt, dass die Abtreibungsrate bei schwarzen Frauen fast viermal so hoch ist wie bei weißen Frauen. Die Forschung hat gezeigt, dass Abtreibung hart für Frauen ist – Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben, leiden laut einer großenangelegten, internationalen Studie (deren leitender Forscher eigentlich Abtreibungsbefürworter ist) häufiger an Depressionen, Angstzuständen, Selbstmordgedanken und Drogenmissbrauch. Angesichts jahrzehntelanger Forschung, die zeigt, dass Abtreibung im Allgemeinen nicht die erste Wahl einer Frau ist und dass sie weiterhin die rassischen und wirtschaftlichen Ungleichheiten verschärft, fördert Planned Parenthood weiterhin die Abtreibung als Eckpfeiler ihres Geschäftsmodells. Die frühere Geschäftsführerin Leana Wen wurde bekanntlich gefeuert, weil sie sich auf andere Gesundheitsdienste für Frauen umorientieren und die Abtreibung in den Hintergrund rücken wollte.

Margaret Sanger war in gewisser Weise eine verwirrende Figur. Eine genaue Lektüre ihres Werkes scheint auf eine aufrichtige Fürsorge für die armen Menschen hinzuweisen, denen sie als Krankenschwester in New York City diente. Andererseits war sie auch unbestreitbar bigott, arbeitete hart für eugenische Zwecke und führte Technologien und Verfahren ein, die für arme und Minderheiten angehörende Frauen enorm schädlich waren. Planned Parenthood mag sich jetzt von ihrer Gründerin distanzieren wollen, aber ihre eigenen Handlungen sagen uns, dass ihre Agenda immer ihre eigene Gewinnspanne sein wird.

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