WARNUNG: In diesem Artikel geht es um ein äußerst beunruhigendes Thema, nämlich inwieweit Kinder anstößigem und sogar pornografischem Material an Schulen ausgesetzt sind. Im Folgenden werden sexuelle Handlungen und Fantasien so wiedergegeben wie von den Buchautoren verwendet, um unseren Lesern ein realistisches Bild der hier propagierten Verkommenheit zu vermitteln. Wir entschuldigen uns bei allen Lesern für den verstörenden Inhalt. Wir bedauern, darüber schreiben zu müssen. – Die Herausgeber
Ein besonders gefürchteter Teil unserer Schulzeit war die mündliche Abfrage. Hier ist die Frage: Was haben folgende zwei Zitate gemeinsam?
Erstes Zitat: „Es waren einmal vier kleine Hasen, die hießen Flopsi, Mopsi, Wuschelpuschel und Peter.“
Zweites Zitat: „Ich habe gerade einen neuen Umschnall-Dildo bekommen. … Ich kann es kaum erwarten, deinen Schw*** in meinen Mund zu nehmen.“
Sie kommen nicht auf die Antwort? Seien Sie beruhigt. Ein normaler Mensch kann keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Zitaten erkennen. Denn die Antwort lautet: Fünftklässler, die in den USA leben, könnten beide Sätze in Büchern lesen, die sie sich in der Schulbibliothek ausgeliehen haben.
Das erste ist ein Zitat aus den beliebten Peter Hase-Geschichten von Beatrix Potter.
Das zweite ist ein Zitat aus einem Buch von Maia Kobabe mit dem Titel Gender Queer: A Memoir.
Die Bücher haben viel mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Beide richten sich an junge Menschen und sind farbenfroh illustriert. Im ersten Fall zeigen die Illustrationen eine niedliche kleine Hasenfamilie, die fantasievolle Abenteuer erlebt. Im zweiten Fall wird veranschaulicht, wie der Autor Masturbation und Oralsex entdeckt.
Außerdem haben sie noch etwas gemeinsam: Die Linke ist der Meinung, dass es absolut kein Problem ist, wenn beide Bücher in der Schulbibliothek Ihres Kindes stehen. (Eigentlich stimmt das nicht mehr ganz. Denn einige Linke haben versucht, Peter Hase abschaffen zu lassen mit der Begründung die Häschen seien allzu „spießig“.)
Das Kobabe-Buch hat bereits öfter für Schlagzeilen gesorgt und in Teilen der USA Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Erziehern ausgelöst. Doch kürzlich erreichte die Kontroverse ihren Höhepunkt, als der republikanische Gouverneur aus South Carolina, Henry McMaster, das Buch in einer Pressemitteilung erwähnte.
Die Pressemitteilung bezog sich auf McMasters Antrag an den Bildungsminister von South Carolina, eine Untersuchung darüber einzuleiten, wie obszönes und pornografisches Material in die Bibliotheken der öffentlichen Schulen im ganzen Bundesstaat gelangen konnte. Kobabes Memoiren standen dabei im Mittelpunkt: Im Schulbezirk von Fort Mill sahen sich die Eltern gezwungen, die Entfernung des Buches aus der Schulbibliothek zu beantragen, obwohl, wie es in der Erklärung von McMaster heißt, „das Schulpersonal bei einer noch so flüchtigen Überprüfung in diesem speziellen Fall festgestellt hätte, dass das Buch sexuell explizite und pornografische Darstellungen enthält, die ohne weiteres die gesetzliche Definition von Obszönität erfüllen bzw. überschreiten.“
Nach dem Obszönitätsgesetz des Bundesstaates South Carolina ist Obszönität u.a. als „Material, das sexuelles Verhalten auf eindeutig anstößige Weise darstellt oder beschreibt“, definiert. Kobabes Buch erfüllt diese Definition ziemlich genau, da es sich (1) eindeutig an junge Menschen richtet und (2) eine Graphic Novel (im Wesentlichen ein Comic in Langform) ist, die anhand von Illustrationen die Erfahrungen des Autors als Teenager beschreibt, der sich beim Autofahren vorstellt, Oralsex zu haben und dabei masturbiert.
McMasters Empörung und die Besorgnis der Eltern könnte man ohne weiteres als „Selbstverständlichkeit“ bezeichnen; doch leider würde uns dann eine wertvolle Information zu diesem Phänomen entgehen. Denn offenbar gibt es in unserer Gesellschaft Menschen, die so hirnlos (oder zumindest gehirngewaschen) sind, dass sie sich nicht etwa darüber aufregen, dass das Buch in Schulbibliotheken verfügbar ist, sondern darüber, dass es aus den Schulbibliotheken entfernt wird!
So zum Beispiel die offensichtlichen Idioten des Hassblogs New Civil Rights Movement: Sie kategorisieren die Story um die von McMaster angeordnete Untersuchung als „Rechtsextremismus“ und bezeichnen die Entscheidung des Gouverneurs, Pornografie aus den Schulen zu entfernen, als „Angriff auf LGBTQ-Schüler“.
Es sind aber nicht nur radikale Randgruppen. Eine ähnliche Kontroverse brach in Virginia aus, wo sich ein Schulausschuss einstimmig dafür aussprach, Bücher mit eindeutig sexuellem Inhalt aus den Regalen der Schulbibliothek zu nehmen. Ein Vertreter der bundesstaatlichen Schulen erklärte, wenn es nach ihm ginge, sollte man solch pornografisches Material, das sich an Kinder richtet, gleich „ins Feuer werfen“. Für die verrückte Medienmaschinerie bedeutet dies, dass er im Grunde ein Nazi ist. Durch seinen Hinweis, dass „Bücherverbrennungen eine dunkle Geschichte haben, die mit Zensur und repressiven Regimen verbunden ist und oft mit Nazi-Deutschland in Verbindung gebracht wird“, scheint dieser Journalist – ironischerweise zum Thema Literatur – vergessen zu haben, dass Übertreibung eine lange Geschichte hat, die mit öffentlicher Meinungsäußerung und Rhetorik verbunden ist. Das Verbot von Ernest Hemingways Büchern im Dritten Reich, da er ein nicht-deutscher Autor war, und der Wunsch die eigenen Kinder vor der Lektüre gewisser Bücher, die ganz beiläufig die Verwendung eines Dildos erklären (und illustrieren!), zu behüten, sind zwei Paar Schuhe.
Unserer Meinung nach tut McMaster das, was jeder vernünftige Staatsmann und alle Eltern angesichts einer solchen Absurdität tun sollten. Die Reaktion der Linken zeigt indes, wie blind und dumm radikale Ideologien die Menschen machen können. Das Obszönitätsgesetz von South Carolina, auf das sich der Gouverneur beruft, appelliert – wie viele andere US-Bundesgesetze zu demselben Thema – an den gesunden Menschenverstand. Aber leider müssen wir tagtäglich miterleben, und das lässt sich anhand der Reaktion auf diese Kontroverse besonders gut erkennen, dass gesunder Menschenverstand heutzutage erschreckend selten geworden ist.