Neue Premierministerin im UK: Wie steht Liz Truss zu Lebensschutz und Familienrechten?

Auch unter der neuen Premierministerin wird sich die Lebensschutzbewegung nicht ausruhen können.

Liz Truss, Fotorechte: No. 10, flickr.com

Mit dem Sieg von Liz Truss über ihren Parteikollegen Rishi Sunak für den Parteivorsitz der konservativen Tories wurde sie gleichzeitig neue Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Ihr Vorgänger Boris Johnson hatte wegen mehrerer verschiedenen politischen Affären, unter anderem wegen ausschweifenden Partys während von der Regierung verhängten Corona-Lockdowns, nach einem parteiinternen Misstrauensvotum den Vorsitz und das Regierungsamt verloren.

Was ist nun von der neuen Regierungschefin unseres Nachbarlandes in Bezug auf den Lebensschutz und die Familienrechte zu erwarten?

Keine Verbündete im Lebensschutz

Das bisherige Abstimmungsverhalten von Truss lässt leider nicht auf eine mögliche Unterstützung des Lebensschutzes schließen. Seit ihrer ersten Bestellung als Parlamentsabgeordnete im Jahr 2010 hat sie entweder für die Erweiterung von Abtreibungsgesetzgebungen gestimmt oder sich enthalten.

So stimmte sie beispielsweise 2011 gegen die Einführung einer unabhängigen Beratung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt, die die Beratung durch die Abtreibungsanbieter selber untersagt hätte.

Ferner stimmte sie mehrfach für die Einführung von Abtreibungen in Nordirland. Zur Einführung des assistierten Suizids enthielt Truss sich.

Unentschieden in der Familienpolitik

In Bezug auf die Familienpolitik stimmte Truss für die Einführung „gleichgeschlechtlicher Ehen“ und unterstützte auch das Verbot von sogenannten Konversionstherapien. Gleichwohl wurde auch unter ihr als Gleichstellungsministerin der letzten Regierung kein Konversionstherapieverbot verabschiedet.

Truss ist gleichzeitig entschiedener Gegner der identity politics, die gesellschaftliche Stellung nicht nach Leistung, sondern Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe vergeben will. So wird sie gegenüber talkRADIO zitiert:

„Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass jemand aufgrund seines Aussehens in ein Amt berufen wird – niemand will die Alibifrau sein, man will nicht das Gefühl haben, dass man in ein Amt berufen wurde, weil man Brüste hat. Genauso wenig will jemand der Alibi-Schwule sein. Ich denken dass wir darüber anders denken müssen.“

Als Gleichstellungsministerin erteilte sie 2020 auch den Forderungen eine Absage, dass geschlechtsdysphore Menschen ihr juristisches Geschlecht ohne medizinische Begutachtung ändern sollen dürfen.

Die Zeit wird zeigen, ob Truss in den beiden Politikbereichen eine kompromisslosere und authentisch-konservative Politik entwickeln oder sich durch den linken gesellschaftlichen Druck getrieben weiter durchlavieren wird.

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