Katholische Schule in Kanada stimmt über LGBT-Regenbogen-Beflaggung ab

Einzelne Familienbefürworter und Pro-Familien-Organisationen leisten weiterhin Widerstand, doch die Erzdiözese Ontario fordert mehr LGBTQ-Dialog und verpasst Priestern einen Maulkorb zu dem Thema.

Während der LGBTQ-Aktivismus in den weltlichen Gegenden Kanadas auf der Überholspur ist, setzt er auch katholischen Einrichtungen immer mehr zu. Im Visier der LGBT-Befürworter steht die Katholische Bezirksschulverwaltung Halton im Großraum Toronto. Die Region Halton hat zudem eine der höchsten Wachstumsraten der Nation.

Vergangene Woche, am 20. April, trat der Schulvorstand zusammen, um über einen Antrag abzustimmen; dieser sieht vor, an allen vom Gremium betriebenen Schulen im Laufe des Monats Juni (den LGBTQ-Aktivisten als „pride month“ feiern) die „Regenbogenflagge“ zu hissen. Es folgte eine umstrittene dreistündige Sitzung, die die Abstimmung verzögerte. Der Antrag zur Regenbogenflagge war für eine Vorstandssitzung am 4. Mai angesetzt worden, aber die Organisation Parents As First Educators (PAFE) schickte eine E-Mail an all ihre Anhänger, in der sie angab, das Schulgremium habe „die Sitzung zum Thema Regenbogenflagge unrechtmäßig vom 4. Mai auf den 26. April vorverlegt“.

Einzelne Familienbefürworter sowie Pro-Familien-Organisationen haben Widerstand geleistet, seit der Antrag – begleitet von einer Präsentation von Nicole Hotchkiss, einer Schülerin der 12.Klasse – am 6. April zum ersten Mal bei einer Vorstandssitzung eingebracht wurde. Die erste Frage, die man Hotchkiss nach ihrer Präsentation stellte, drehte sich um ein Zitat von Papst Franziskus, demzufolge die „Leben spendende Beziehung zwischen Mann und Frau sie in innige Vereinigung mit Gott setzt“.  Hotchkiss antwortete daraufhin mit einer völlig unkatholischen Aussage, dass sie sich aussuchen könne, was sie aus der Bibel glaube und was nicht. Nach einer weiteren Frage – nämlich wie man den katholischen Glauben mit der Gay-Pride-Flagge in Einklang bringen könne – unterbrach der Vorstandsvorsitzende Patrick Murphy und merkte an, nur „klärende Fragen“ an Hotchkiss zu richten, während „tiefere, philosophische Fragen wirklich nicht zur Debatte“ stünden. Murphys Kommentar lässt frappierenderweise die Tatsache außer Acht, dass das Thema mit oberflächlichem Glauben zu tun hat, und ganz und gar nicht mit tiefgründiger Philosophie.

Doch dann müssten wir zugeben, dass der Katholizismus nicht nur von außen, sondern auch innerhalb seiner Strukturen zerbröckelt. Und das alles im Namen des „Fortschritts“.

In der Vorstandssitzung vom 20. April gab sich Dr. Alexandra Power (die sich selbst als „Hausärztin, Mutter von drei Kindern, Ehefrau und Verfechterin der Gesundheitsfürsorge“ bezeichnet) als regelrechte LGBTQ- Fürsprecherin zu erkennen. Ihre vierminütige Tirade begann mit den Worten „Die Regenbogenflagge zu hissen, wird nie genug sein“, war mit Aufrufen zum „Progressivismus“ gespickt und endete mit der folgenden beängstigenden Antwort auf die Frage „Wird das (Hissen der Regenbogenflagge) genug sein?“: „Nein! Niemals! Nicht, bis jedes Kind, jeder Erwachsene, jeder Mensch unter uns sich sicher fühlt, sein eigenes, wahres Ich zu sein. Nicht, bis wir uns als Gesellschaft von der Verurteilung und dem Hass gegenüber anderen befreien. Fortschritt ist das, worauf wir hinarbeiten müssen.“

Dr. Alexandra Power, one of the many faces of modern day LGBTQ activism, wants to rid society of judgement and hatred and foster inclusion and acceptance. But all of that stops at the person who simply upholds traditional Catholic teaching.

Dr. Power zischt die Worte „Liebe“ und „Akzeptanz“ hervor und ruft zugleich zu Fortschritt auf. Aber was sie tatsächlich verteidigt, ist die Sünde des Modernismus, der, wie der Hl. Papst Pius X. in seiner Enzyklika Pascendi Dominici Gregis feststellte, jegliche Häresie willkommen heißt.

Was sollen wir von einem Katholiken halten, der einfach sein „wahres Ich“ sein will und dabei die Lehre der Kirche „in toto“ akzeptiert? Ist für so jemanden in der Welt von Dr. Power überhaupt noch Platz? Nun, diese Frage kann ich Ihnen sicherlich beantworten.

In dieser katholischen Schulbehörde geht es nicht um Fragen tiefgründiger Philosophie, sondern um eine einfache Wahrheit. Es ist ein Thema, das für die Mitglieder in der Kirchenhierarchie an erster Stelle stehen sollte. Aber Tatsache ist, dass der Virus des Modernismus sogar diejenigen infiziert hat, die eigentlich da sind, um über die Herde zu wachen.

Ein Dokument mit dem Titel „To Listen, To Reason and To Propose: The Rainbow Flag & Catholic Schools“ (Zuhören, Nachdenken und Vorschlagen: Die Regenbogenflagge an katholischen Schulen) wurde im Auftrag von Pater Cornelius O’Mahony, dem bischöflichen Vikar für Bildung der katholischen Partner der Diözese Hamilton, eingereicht. Das Dokument befürwortet die LGBT-Pride-Flagge unter dem Vorwand, verschiedene Menschen zusammenzubringen, die etwas Schönes bilden… ganz so wie ein Regenbogen. Darüber hinaus hat die Diözese einen Brief an alle Priester in der Region Halton geschickt und sie darin aufgefordert, sich nicht zu diesem Thema zu äußern.

In der Provinz Ontario erhalten katholische Schulen öffentliche Gelder. Auf diese Weise erschleichen sich die Sympathisanten der LGBTQ-Bewegung, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Dekanats, die Möglichkeit, den Weg für derartige Themen zu ebnen – was der Lehre der katholischen Kirche komplett widerspricht. Erst letzten Monat warf die Tageszeitung Toronto Star die Frage auf: „Ist es in Ontario an der Zeit, den katholischen Schulen den Geldhahn zuzudrehen?“

Gute Frage. Aber besser noch: „Was ist eine katholische Schule, wenn sie nicht mehr katholisch ist?“

These days, the phrase “do the right thing” has very tragic ramifications.


Die mobile Version verlassen