Kardinal Müller: Der Transhumanismus ist das Erbe des Nihilismus – er ist ein „Antihumanismus“

Der Transhumanismus des Yuval Harari ist die familien- und menschverachtende Ideologie schlechthin: „Der Wechsel des Geschlechts ist eine Eingebung des Teufels.“

Gerhard Kardinal Müller auf dem Weltkongress für Familien

Last updated on November 14th, 2022 at 12:14 pm

In seiner Rede auf dem Weltkongress der Familien (WCF) [Volltext im Video hier auf Spanisch] kritisierte Kardinal Gerhard scharf den Transhumanismus als Kind des Anthropologischen Nihilismus, der zur Zerstörung und zum Tod führt:

„Friedrich Nietzsche ist der Prophet des Nihilismus. Er hat nach dem Tod Gottes den Übermenschen verkündet, der für sich selbst sein eigener Gott und Schöpfer ist. Alle Götter sind tot. Jetzt sehnen wir uns danach, dass der Supermann lebt. In unseren Tagen bietet uns der Historiker Yuval Harari eine Neuauflage dieses Programms der Selbstvervollkommnung des Menschen als Schöpfer eines überlegenen biotechnischen Hybriden. In seinem Buch Homo Deus ist der Mensch sein eigener Gott. Warum gelingt das Harari oder Friedrich Nietzsche? Warum lassen sich denkende Erwachsene bereitwillig ihren Körper sezieren oder blähen ihr Ego so sehr auf, dass es selbst dann zu explodieren droht, wenn es zum zynischen Gott wird? Die theologische Antwort ist einfach: Der anthropologische Nihilismus hat seine Heimat im Stolz des Geschöpfes, das wie Gott werden will und den Unterschied zwischen Gut und Böse, Wahr und Falsch für sich selbst festlegen will.“

Diese Ideologie schlägt sich vielseitig in Kultur und Zeitgeist nieder:Zum einen gibt es die Gender-Ideologie, die „identitäts- und kulturpolitische Aspekte vereint“. Auch die Abtreibung folgt logisch aus der Selbstvergöttlichung des Menschen. Auch die utilitaristische „Euthanasie, der sogenannte Gnadentod“ geht damit einher. Die selektive Abtreibung und Euthanasie ähneln „der Nazizeit“ in Deutschland, weil das menschliche Leben an Wert verliert. Alle ideologischen Strömungen dieser Art sind Früchte des „anthropologischen Nihilismus“.

„Die Fiktion einer freien Wahl des Geschlechts ist eine Leugnung des Willens Gottes für die menschliche Person. Gott hat uns als Mann oder Frau geschaffen. Und das ist gut so. Jeder Mensch existiert in seiner leiblichen Natur, egal ob er männlich oder weiblich ist. Die Gender-Ideologie, die sicherlich auch unter den Begriff des anthropologischen Nihilismus fällt, beraubte sowohl Männer als auch Frauen ihrer eigenen Möglichkeiten.“

„Der Wechsel des Geschlechts ist eine Eingebung des Teufels. Das ist der erste Hauptsatz der christlichen Anthropologie. Wir können uns den Menschen nicht vorstellen, als ein Geschöpf, das sich selbst definiert. Nur der moderne Nihilismus kann und tut das,“ fügte Kardinal Müller hinzu.

„Die Kultur des anthropologischen Nihilismus, wird im kollektiven Selbstmord der Menschheit enden. Der Atheismus ist immer Nihilismus, ein Antihumanismus. Die Frucht der Kultur des Todes ist der Tod. Christus überwindet die Kultur des Todes, ein Tod, der sich gegen das Leben der Kinder, gegen die Ehe und gegen die Liebe richtet. Der Glaube an Gott öffnet uns für eine Kultur des Lebens in der Liebe Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Warum werden wir aus der Sklaverei des Vergänglichen zur Freiheit und Herrlichkeit der Söhne und Töchter Gottes befreit? Das ist der christliche Glaube,“ endete der Kardinal unter anhaltendem Beifall.

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