Junge Frau leidet nach überlebtem Bombenanschlag an psychischem Trauma, lässt sich in Belgien legal euthanasieren

Doch die Staatsanwaltschaft Antwerpen hat in dem Fall Untersuchungen aufgenommen. Ein lokaler Neurologe brachte zur Anzeige, die junge Frau sei noch nicht austherapiert gewesen.

Die 23-Jährige Shanti de Corte hat sich im vergangenen Mai in Belgien im Rahmen der Euthanasiegesetzgebung von Ärzten töten lassen.

Eine 23-Jährige Frau, die 2016 den islamistischen Anschlag auf den Brüsseler Flughafen überlebte, hat sich in Belgien im Rahmen der Euthanasiegesetzgebung töten lassen.

Shanti de Corte litt seit dem Terroranschlag unter schweren Depressionen sowie einer Posttraumatischen Belastungsstörung mit Panikattacken. Zusammen mit ihren Klassenkameraden hatte sie sich als 17-Jährige in der Abflughalle des Flughafens befunden, als dieser durch mehrere Bombenexplosionen getroffen wurde. Bei dem Anschlag starben damals 32 Menschen, mehr als 300 weitere wurden verletzt. De Corte war körperlich unversehrt geblieben, erlebte in den Jahren nach dem Anschlag trotz psychologischer Betreuung aber keine Heilung der psychischen Folgen. 2018 und 2020 hatte sie vergeblich versucht, sich selbst zu töten.

Im Zuge eines Interviews ihrer Mutter wurde jetzt bekannt, dass Shanti de Corte am 7. Mai 2022 auf ihren eigenen Antrag hin im Beisein ihrer Familie in Belgien getötet wurde.

Euthanasie ist in Belgien erlaubt. Euthanasie willige Menschen müssen sich dazu in „einem medizinisch aussichtslosen Zustand ständigen und unerträglichen körperlichen oder seelischen Leidens, das nicht gelindert werden kann und auf einer schweren und unheilbaren Störung beruht, welche durch eine Krankheit oder einen Unfall verursacht wurde“, befinden. Zwei Psychiater müssen die leidenden Betroffenen untersuchen, ob sie die Entscheidung zur Euthanasie unbeeinflusst treffen.

Im vorliegenden Fall hatten zwei Psychiater de Corte untersucht und ihrem Antrag stattgegeben.

Doch die Staatsanwaltschaft Antwerpen hat in dem Fall Untersuchungen aufgenommen. Ein Neurologe einer lokalen Klinik, Paul Deltenre, brachte zur Anzeige, dass bei der Behandlung de Cortes nicht alle Therapiemöglichkeiten voll ausgeschöpft worden seien. Die Entscheidung, de Corte im Rahmen der Regelung zu töten, sei „voreilig“ gewesen.

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